• Foto: Kröger

Mitten in der Stadt: Dieser Hahn spaltet die Nachbarschaft

Lübeck –

Morgens mit Vogelgezwitscher aufwachen – eigentlich eine sehr romantische Vorstellung. Etwas anders sieht das aus, wenn es sich um das Krähen eines Hahns handelt und das auch noch mitten in der Stadt.

Wegen der ständigen Lärmbelästigung durch Hahn Chucky brach im Lübecker Stadtteil St. Gertrud ein Nachbarschaftsstreit aus.

Familie Kummerfeld hält den Hahn zusammen mit einigen Hühnern im Garten hinter dem Haus, zur großen Freude der beiden Töchter. Einige Nachbarn sind hingegen weniger erfreut über das Stadt-untypische Haustier. 

Hahn kräht in Lübeck: Nachbarin führte Lärmprotokoll

373 Mal habe der Hahn an nur einem Tag gekräht, beklagt Nachbarin Kerstin Neumann. Sie sammelt nun Unterschriften gegen den Schreihals, die sie der Vermieterin vorlegen will.  

In einem Aushang schildert Frau Neumann, dass der Hahn oft schon ab 6 Uhr morgens mit dem Krähen beginnt. Eine Einigung in dem Streit sei nicht abzusehen, daher habe sie sich inzwischen an das Lübecker Veterinäramt gewandt, heißt es dort.   

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Für die Kummerfelds stellt sich der Fall etwas anders dar. Gegenüber den Lübecker Nachrichten beklagt Vater Andre, dass Frau Neumann nicht zuerst mit ihnen geredet habe, um einen Kompromiss zu finden. „Wir sind immer offen für Gespräche, momentan herrscht allerdings eine sehr anklagende Stimmung“, meint der Sozialpädagoge.

Streit in Lübeck: Hähne auch in der Stadt grundsätzlich erlaubt

Sie hätten auch bereits eine Verdunklung und einen Lärmschutz aus Styropor am Hühnerstall installiert, doch das reicht der aufgebrachten Nachbarin offenbar nicht.

Ob und wie lange Hahn Chucky noch weiter durch die Lübecker Vorstadt krähen darf ist unklar. Rein rechtlich betrachtet ist es jedenfalls nicht verboten, einen Hahn in der Stadt zu halten. Wenn sich Leute allerdings durch das Krähen gestört fühlen, greift das private Nachbarrecht – es wird also im Einzelfall entschieden, ob der Hahn bleiben darf oder nicht. (hb)

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