Eine Visualisierung zeigt einen Coradia-Stream-High-Capacity-Doppelstockzug.
  • Auch in Baden-Württemberg sollen die modernen E-Züge von Alstom künftig eingesetzt werden.
  • Foto: picture alliance/dpa/Alstom Advanced & Creative Design

Modern und mit viel Platz: Mit diesen Zügen fahren Pendler bald nach Hamburg

Viele Sitzplätze, Mehrzweckbereiche und alles elektrisch: Schleswig-Holstein hat mit der Gründung der ZUG.SH den geplanten Betrieb von neuen Elektrozügen vorangebracht. Diese sollen künftig auch auf den Pendler-Strecken nach Hamburg eingesetzt werden. Die Regierung will mit dem eigenen Zug-Unternehmen auch Geld sparen.

Ende 2027 sollen sie durch Schleswig-Holstein rollen: die Alstom-Züge vom Typ „Coradia Stream High Capacity“. Die modernen Elektrozüge bieten bis zu 390 Sitzplätze und stufenlose Mehrzweckbereiche für die Mitnahme von Kinderwagen, bis zu 24 Fahrrädern und großen Gepäckstücken.

Schleswig-Holstein will mit eigenem Zug-Unternehmen Geld sparen

42 der modernen E-Züge hat Schleswig-Holstein bestellt – für rund 500 Millionen Euro. Für den Kauf und Betrieb der Züge gründete die Regierung die ZUG.SH, eine neue Anstalt öffentlichen Rechts. Mit dieser will das Land mindestens einen zweistelligen Millionenbetrag einsparen. Denn: Die ZUG.SH könne günstiger Kredite aufnehmen als private Unternehmen und die E-Züge nach ihrer Abschreibung verwerten, sagte Verkehrsstaatssekretär Tobias von der Heide (CDU). Mit dem Konstrukt werde das Land in den nächsten 30 Jahren zwischen 70 und 110 Millionen Euro sparen. Zuvor hatten die „Kieler Nachrichten“ berichtet.

Ursprünglich wollte das Land den Kauf der Züge an eine private Gesellschaft vergeben. Nötig wurde die Gründung der Anstalt, weil sich nach Angaben des Staatssekretärs wegen der hohen Kreditzinsen auf die Ausschreibung kein Finanzdienstleister beworben hatte. Die bereits bestellten Züge soll die neue Anstalt Ende 2027 unter anderem an die künftigen Betreiber der Strecken von Kiel und Flensburg nach Hamburg vermieten. Die Verkehrsverträge mit der DB Regio für die Routen von Kiel und Flensburg nach Hamburg laufen im Dezember 2027 ebenso aus wie die mit der Nordbahn für die Strecken von Itzehoe und Wrist in die Hansestadt.

Schleswig-Holstein: Neue Züge sollen Ende 2027 rollen

Zum Gründungsvorstand der Anstalt bestellte das Land den ehemaligen Geschäftsführer des Nahverkehrsverbundes NAH.SH, Bernhard Wewers. „Das Land geht konsequent den erfolgreichen Weg des Wettbewerbes weiter, den ich gerne unterstütze“, sagte Wewers.

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Staatssekretär von der Heide rechnet künftig mit mehr Wettbewerb: „Denn künftig können sich auch weniger kapitalstarke Bahnunternehmen an Ausschreibungen für Schienennetze beteiligen, weil sie keinen eigenen Zugpark und deren Finanzierung benötigen.“ (dpa/mp)

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