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Nach Jahrzehnten: Historisches Mega-Projekt kommt

Barth –

Mega-Projekt in Mecklenburg-Vorpommern: Die Darßbahn kommt! Ab 2025 sollen die ersten Züge fahren und die Stadt Barth am Bodden auf dem Festland mit Prerow an der Nordspitze des Darß verbinden.

Seit Jahrzehnten ist die Bahnstrecke in die Tourismusregion Darß an der Ostsee stillgelegt – künftig sollen dort wieder Züge rollen. „Die Darßbahn kommt“, erklärte Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Dienstag. Zuvor hatten sich Land und Bund auf die Finanzierung geeinigt. Das Bundesverkehrsministerium beteiligt sich demnach zu einem Drittel an den Kosten für die neue Meiningenbrücke zwischen dem Festland und der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. Die Brücke ist mit mehr als 50 Millionen Euro der größte Kostenpunkt bei der Wiedererrichtung der Darßbahn. Die beiden anderen Drittel verteilen sich auf das Land und die Usedomer Bäderbahn (UBB).

Darßbahn: Tourismusregion erhält Aufschwung

„Damit sind jetzt alle Signale für eine Landesentscheidung zur Wiedererrichtung der Darßbahn auf Grün gestellt“, erklärte Schwesig. Künftig soll die Strecke wieder von der Stadt Barth auf dem Festland bis nach Prerow auf der Halbinsel führen. Schwesig lobte, dass die Bahnstrecke die Tourismusregion Darß deutlich besser für die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschließe, die Orte vom Autoverkehr entlaste und einen Beitrag zum Klimaschutz leiste. Zugleich werde damit auch auf dem Festland der Betrieb auf der Strecke von Velgast nach Barth gesichert.

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Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) erklärte, von der neuen Strecke würden „Anwohner und Urlauber gleichermaßen“ profitieren. „Mit der Schiene und einem attraktiven Zugverkehr stärken wir Deutschland gezielt – neben den Fernverbindungen auch die touristischen Regionen und den ländlichen Raum“, betonte er. 

Die Darßbahn hatte bereits 1910 das Festland mit Prerow auf der Halbinsel verbunden. Die Einwohner von Zingst und Prerow waren damit nicht mehr auf Dampfschiffe angewiesen, um aufs Festland zu kommen. Wie die Landesregierung in Schwerin erklärte, wurde nach Ende des Zweiten Weltkrieges das Streckengleis im Zuge von Reparationsleistungen demontiert.

Klappbrücke erfordert umfassende Planung

Der nächste Schritt besteht nach Angaben der Landesregierung darin, für die neue Bahnstrecke das Baurecht zu erlangen. Die neue eingleisige Strecke nach Prerow will demnach die UBB errichten, die 2002 den Personenverkehr in dem Gebiet von der Bahn übernommen und auch die Infrastruktur erworben hatte. Für den Streckenabschnitt bis zum Meiningenstrom auf der Festlandseite liege ein Planfeststellungsbeschluss vor. Hingegen sei für die neue Klappbrücke für Schiene und Straße eine „umfassende Planung“ und danach ein Planfeststellungsverfahren erforderlich, erklärte die Landesregierung.

Der Abschnitt hinter der künftigen Brücke bis nach Zingst befindet sich demnach bereits im Planfeststellungsverfahren beim Eisenbahnbundesamt. Der Abschnitt Zingst-Prerow werde derzeit für ein Planfeststellungsverfahren vorbereitet (afp)

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