In Stade hat sich ein Mann als Polizist ausgegeben (Symbolfoto).
  • In Stade hat sich ein Mann als Polizist ausgegeben (Symbolfoto).
  • Foto: picture alliance / CHROMORANGE | Michael Bihlmayer

„Anzeigenhauptmeister 2.0“? Rentner aus Stade kassiert bei Autofahrern ab

Ist er der „Anzeigenhauptmeister 2.0“? Ein Mann (67) hat in Stade – ganz im Stile des mittlerweile schon deutschlandweit bekannten Niclas M. – Autofahrer gemaßregelt, die durch eine momentan gesperrte Straße fuhren – und dafür offenbar auch direkt ein Bußgeld verlangt.

An dem Punkt unterscheidet sich der 67-Jährige zu Niclas M.: Während der Teenie Ordnungswidrigkeiten nur sehr sorgfältig aufnimmt und an die jeweiligen Ämter meldet, hat der Rentner gleich die Hand ausgestreckt und 70 Euro von den Autofahrern gefordert. So beschrieben es Zeugen der Polizei, die dem Unterfangen ein Ende bereitete.

Polizei sucht Zeugen und Opfer

„Mindestens eine bisher unbekannte Geschädigte soll dem 67-Jährigen auch das Geld ausgehändigt haben“, sagte Rainer Bohmbach, Polizeisprecher aus Stade. Möglich, dass noch mehr auf den Mann, der sich – wieder anders als Niclas M. – als Polizist ausgab, reinfielen und zahlten. Zeugen oder Opfer werden gebeten, sich unter der Tel. 04141 102215 bei der Polizei zu melden.

„Wir wissen natürlich um die derzeitige Verkehrssituation rund um die Harsefelder Straße“, betont Bohmbach. Man habe dort in letzter Zeit schon öfter die Verkehrsteilnehmer kontrolliert und Verwarnungen ausgesprochen. „Zudem sind wir dabei in enger Abstimmung mit der zuständigen Verkehrsbehörde und dem Ordnungsamt der Hansestadt Stade. Unsere Kontrollen werden weiter fortgesetzt, bis die Einmündung Sachsenstraße fertig umgebaut und wieder freigegeben wird.“

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Gegen den 67-Jährigen wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Amtsanmaßung und versuchten Betruges eingeleitet – die Ermittlungen dauern laut Bohmbach an.

Was Niclas M. von der Aktion des Staders hält, ist nicht überliefert. Er war – nachdem der „Spiegel“ eine Reportage über sein ziemlich ungewöhnliches „Hobby“ veröffentlicht hatte – zu überregionalem Ruhm gekommen und im April sogar in Hamburg unterwegs. Erst kürzlich wurde der 18-Jährige in Sachsen angegriffen und geschlagen. (dg)

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