Bezahlkarte für Geflüchtete wird ab heute im Norden ausgegeben
Während in Hamburg die Bezahlkarte für Geflüchtete bereits seit Februar ausgegeben wird, zieht ab Montag auch das Bundesland Niedersachsen nach. Das soll vor allem eine Sache verhindern.
Niedersachsen beginnt am Montag um 10 Uhr mit der Ausgabe der Bezahlkarte. Der Auftakt findet im Ankunftszentrum in Braunschweig statt, wie eine Sprecherin der Landesaufnahmebehörde sagte. Die Karte hat eine Bargeldbegrenzung von 50 Euro.
Bezahlkarte für Geflüchtete wird ab Montag ausgegeben
Sie soll als Plastikkarte oder digital angeboten und monatlich aufgeladen werden. Geflüchtete benötigen kein Konto, sie können Zahlungsverlauf und Guthaben in einer App nachvollziehen.
Nach Ministeriumsangaben kann die Karte im gesamten Bundesgebiet eingesetzt werden, aber nicht im Ausland. „Geringe Bargeldauszahlungen minimieren zudem das Risiko, dass Geld ins Ausland oder an Schleuser abfließt“, hatte Innenministerin Daniela Behrens (SPD) bei der Vorstellung der Karte gesagt.
So viele Bezahlkarten wurden in Hamburg ausgegeben
In Hamburg hat das Amt für Migration seit der Einführung im Februar bis Ende September um die 2500 Bezahlkarten ausgegeben. In der Hansestadt bekommen erwachsene Leistungsbezieher monatlich 185 Euro gutgeschrieben. Davon können bis zu 50 Euro monatlich pro Erwachsenen und bei Familien zusätzlich pro Kind zehn Euro bar am Geldautomaten abgehoben werden.
Das Landessozialgericht hatte in zwei Entscheidungen mitgeteilt, dass durch die Bargeldregelung keine wesentlichen Nachteile entstünden. Mit der Karte gebe es ausreichend Wahlmöglichkeiten, den eigenen Bedarf zu decken. Währenddessen kämpft die Initiative „Nein zur Bezahlkarte“ für die Abschaffung dieses Systems, da es die Selbstbestimmtheit der Asylbewerber massiv einschränke. (dpa/aba)