Cannabis-Anbau im Schweinestall? Scharfe Kritik an grüner Ministerin
Hanf-Plantagen in leerstehenden Schweineställen: Nach Meinung der niedersächsischen Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (Grüne) könnte das eine Einnahmequelle für existenzbedrohte Landwirte sein. Doch die Idee erntet Ablehnung bis scharfe Kritik.
Von dem Vorstoß berichtet der NDR. Staudte sieht dem Beitrag zufolge Vorteile sowohl für Bauern, die nach Corona-Pandemie und Afrikanischer Schweinepest die Tierhaltung aufgegeben hätten, als auch für die sogenannten Cannabis Social Clubs, die künftig Hanf zu Genusszwecken legal anbauen dürfen sollen. „Das kann eine Möglichkeit für Betriebe sein, Liegenschaften zu verpachten“, sagte Staudte dem Sender.
Wenig überzeugt von der Idee ist Torsten Staack, Geschäftsführer Interessengemeinschaft der Schweinehalter (ISN). „Das ist ein nett gemeinter Vorschlag, aber keine echte Option“, sagt er dem NDR. Schweinehaltung sei ein anderes Gebiet als Hanfanbau und erfordere andere Vermarktungsstrukturen.
Grüne Staudte: Cannabis-Plantagen in Schweineställen
Auch das Landvolk Niedersachsen winkt dem Bericht zufolge ab. Cannabis werde „ein Nischenprodukt sein und auch bleiben“, ist Vizepräsident Ulrich Löhr überzeugt. Dazu kämen hohe Umbaukosten für die Ställe und das Risiko, dass sich „ungefragte Erntehelfer“ an den Pflanzen bedienen.
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Scharfe Kritik gibt es von der CDU Niedersachsen. Deren Landwirtschaftsexperte Marco Mohrmann wirft der grünen Agrarministerin eine „Verhohnepipelung“ der Landwirte vor. Außerdem sei der Hanfanbau aufgrund des hohen Energiebedarfs ein „Klima-Killer“. (mp)