Ein verletzter Mauersegler wird in einer Mauerseglerklinik behandelt. (Symbolbild)
  • Die sich im Norden Deutschlands anbahnende Hitze kann für Vögel wie diesen Mauersegler zur tödlichen Gefahr werden. (Symbolbild)
  • Foto: Boris Roessler/dpa

Die Hitze kommt – und wird zur tödlichen Falle für Vögel

Im Norden steigen die Temperaturen in den kommenden Tagen auf knapp 30 Grad. Der Naturschutzbund Nabu warnt, dass die sommerliche Hitze gerade für Vögel und Fledermäuse eine potenziell tödliche Gefahr darstellen kann.

Vor allem unter Dächern entstehe eine enorme Hitze, oft werde es über 60 Grad warm. Weil auf Dachböden häufig Fledermäuse, Mauersegler oder Sperlinge ihre Quartiere hätten, könnten diese Orte zu tödlichen Fallen werden. „Beim verzweifelten Versuch, der unerträglichen Hitze zu entkommen, fallen auch viele Jungtiere aus ihrem Nest“, sagt Bärbel Rogoschik, die Leiterin des Nabu-Artenschutzzentrums in Leiferde bei Gifhorn.

Hitze unter Dächern ist für Vögel gefährlich

Die Naturschützerin rät, jetzt vermehrt auf dem Dachboden oder rund ums Haus zu kontrollieren, ob möglicherweise Tiere aus dem Nest gesprungen sind. „Solche Situationen lassen sich leider gerade nicht vermeiden. Man kann nur vorsorglich tätig werden, indem zum Beispiel das Haus ausreichend durch Bäume beschattet wird oder die Fassade begrünt wird, damit sich das Haus nicht ganz so stark aufheizt“, erklärte Rogoschik.

Bärbel Rogoschik, Leiterin NABU-Artenschutzzentrum Leiferde. dpa | Swen Pförtner
Bärbel Rogoschik, Leiterin NABU-Artenschutzzentrum Leiferde.
Bärbel Rogoschik, Leiterin Nabu-Artenschutzzentrum Leiferde.

Außerdem sei es wichtig, dass Dachböden gut durchgelüftet und Dachluken am besten auch nachts offengelassen werden. Das Aufhängen von nassen Laken auf dem Dachboden könne zusätzlich Abhilfe schaffen.

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Sollte doch einmal ein Jungvogel gefunden werden, könne dieser grundsätzlich immer ins Nest zurückgesetzt werden. „Gerade Ästlinge sind in den meisten Fällen nicht vom Elterntier verlassen, sondern machen durch lautes Rufen auf sich aufmerksam und werden noch vom Muttertier gefüttert. Hier sollte die Situation erst einmal genau beobachtet werden, bevor das Tier voreilig eingesammelt wird“, appelliert die Naturschützerin. Auch mit Nistkästen an der Hauswand könne Vögeln ein geeigneter Platz angeboten werden.

Momentan würden sich auffallend viele Mehlschwalben-Nester von den Hauswänden lösen. „Durch die Trockenheit und weil viele Schwalben keinen feuchten Lehm finden, sondern nur herkömmliche Gartenerde für den Nestbau nutzen, haben diese keinen Halt mehr und fallen mitsamt der Jungvögel herab“, sagt Rogoschik.

Ein spezieller Schwalben-Nistkasten könne an die exakt gleiche Stelle angebracht werden und Jungvögel, die mit dem Nest heruntergefallen seien, könnten in diesen Nistkasten wieder eingesetzt werden. Zudem würden Wasserstellen im Garten helfen. (dpa/mp)

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