Schild, auf dem steht: „Restaurant bis auf Weiteres geschlossen“
  • Immer mehr Restaurants und Hotels überlegen, im Winter zu schließen.
  • Foto: imago/Geisser

Energiepreise: Viele Restaurants erwägen, im Winter zu schließen

Erst Corona, jetzt die Kostenexplosion von Energie, Lebensmitteln und Personal. Restaurants und Hotels macht die Krise schwer zu schaffen. Sie reagieren mit verkürzten Öffnungszeiten, versuchen die Kosten etwa mittels Energiepauschale auf die Gäste umzuwälzen. Doch weil das in vielen Betrieben nicht ausreicht, drohen jetzt Schließungen.

Angesichts von Energiekrise und Inflation bangen viele niedersächsische Gastronomen und Hoteliers um ihre Existenz. „Die Situation ist ähnlich bedrohend wie in den schrecklichsten Corona-Monaten“, sagt der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) in Niedersachsen, Rainer Balke. Die Pandemie hatte die Gastronomen in Niedersachsen schwer getroffen, 2000 Betriebe stiegen schon im ersten Corona-Jahr aus.

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Viele Betriebe erwägen nach seinen Angaben, in den kälteren Monaten ganz zu schließen. „Aber was passiert dann mit der Belegschaft?“ Kündigungen seien der schlechteste Weg, denn wenn Mitarbeiter einmal draußen seien, seien sie sehr schwer zur Rückkehr zu bewegen. Kurzarbeit-Reglungen wie in der Pandemie könnten dem Dehoga-Geschäftsführer zufolge helfen.

Restaurants und Hotels schon jetzt kürzer geöffnet

Rund 200 Delegierte des Dehoga Niedersachsen treffen sich noch bis Dienstag zu ihrer Verbandstagung im ostfriesischen Aurich. Auf dem Programm steht unter anderem der Mangel an Arbeitskräften und Auszubildenden, der nach Dehoga-Angaben bisher unbekannte Dimensionen erreicht habe. Angesichts der knappen Personaldecke hätten bereits viele Betriebe ihre Öffnungszeiten eingeschränkt, sagte Balke. In Niedersachsen gebe es in der Branche derzeit rund 185.000 Beschäftigte, rund 15.000 weniger als 2019. Im ersten Corona-Jahr sank die Zahl der Betriebe dem Statistischen Landesamt zufolge um 2000 auf rund 18.000. Neuere Daten liegen nicht vor.

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Die Folgen der Pandemie seit Anfang 2020 sowie die aktuelle Energiekrise werden bei der Tagung ebenfalls besprochen. „Die Sommer waren gut, weil der Inlandstourismus eine große Rolle gespielt hat“, sagte Balke. Jedoch werde auch das restliche Jahresgeschäft benötigt. Zuletzt hatten einzelne niedersächsische Restaurants wegen der explodierenden Preise eine Energiepreispauschale für ihre Gäste eingeführt. Die Kostensteigerungen bei Energie, Lebensmitteln und Personal reichen laut Balke teilweise bis zum Vierfachen. Die Branche habe große Probleme, das einzupreisen, sagte er: „Das ist nicht umlagefähig. Das macht kein Gast mit.“ (mp/dpa)

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