Erstmals Affenpocken in Niedersachsen nachgewiesen
Nachdem am Dienstagmorgen der erste Affenpocken-Patient in Hamburg bekannt wurde, gibt es nun auch einen Fall in Niedersachsen. Patient und Kontaktpersonen sind in Quarantäne. Das zuständige Landesgesundheitsamt sieht keine Gefahr einer weiteren Ausbreitung.
Die erkrankte Person sei ein Reiserückkehrer aus Spanien. Das Ergebnis sei im Labor des Landesgesundheitsamtes bestätigt worden, teilte die Behörde in Hannover am Dienstag mit.
Affenpocken: Erster Fall in Niedersachsen nachgewiesen
Der Landkreis Northeim, wo der Patient lebe, habe Schutzmaßnahmen für den Betroffenen ergriffen und führe nun eine Kontaktpersonennachverfolgung im Umfeld des Patienten durch. Auch die Gesundheitsbehörden der Stadt und des Landkreises Göttingen seien eingebunden. Eine dort ansässige Arztpraxis hatte die Untersuchung veranlasst.
Das könnte Sie auch interessieren: Affenpocken in Hamburg: Erster Patient im UKE behandelt
Bundesweit meldete das Robert Koch-Institut (RKI) am Dienstag insgesamt 33 bestätigte und bereits an das RKI gemeldete Fälle von Affenpocken. Neben diesen Betroffenen aus Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt wurde am Dienstag auch noch ein zusätzlicher Fall in Hamburg bekannt.
Affenpocken in Niedersachsen: Gesundheitsamt beruhigt
Das Labor des Landesgesundheitsamtes hatte mittels PCR-Diagnostik Pockenviren tierischen Ursprungs nachgewiesen. Die nachfolgende Analyse zur speziellen Differenzierung auf Affenpocken habe ebenfalls ein positives Ergebnis ergeben, hieß es.
Starten Sie bestens informiert in Ihren Tag: Der MOPO-Newswecker liefert Ihnen jeden Morgen um 7 Uhr die wichtigsten Meldungen des Tages aus Hamburg und dem Norden, vom HSV und dem FC St. Pauli direkt per Mail. Hier klicken und kostenlos abonnieren.
Bei dem Patienten gebe es möglicherweise einen Zusammenhang mit weiteren Affenpocken-Fällen, die im Mai 2022 in verschiedenen Ländern außerhalb Afrikas registriert worden sind, hieß es. „Es ist nicht zu befürchten, dass es zu einer stärkeren Ausbreitung der Krankheit in der Bevölkerung kommt, weil effektive Schutzmaßnahmen durchgeführt werden können“, sagte der Präsident des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes, Fabian Feil. Der Patient und seine Kontaktpersonen müssen nun in Quarantäne.
Das sind die typischen Symptome von Affenpocken
Der erste nachgewiesene Fall in Deutschland überhaupt war Mitte Mai aus Bayern gemeldet worden. Affenpocken sind eine seltene, von Tieren auf Menschen übertragbare Viruserkrankung. Übertragungen von Mensch zu Mensch sind selten, aber bei sehr engem Kontakt möglich.
Das Virus verursacht nach Angaben von Gesundheitsbehörden meist nur milde Symptome wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen und Hautausschlag. Die Zeit vom Kontakt bis zum Ausbruch der Krankheit beträgt zwischen 7 und 21 Tagen. Affenpocken können aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen, in Einzelfällen sind tödliche Erkrankungen möglich. Folgen einer überstandenen Infektion können Narbenbildung und selten auch Erblindung sein.
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.