Ein Polizist steht vor den Wandteilen, die nach einer Explosion in einer Asylbewerberunterkunft in Buchholz vor den Wohncontainern liegen. Ein Mensch starb, ein Polizist wurde schwer verletzt.
  • Ein Polizist steht vor den Wandteilen, die nach einer Explosion in einer Asylbewerberunterkunft in Buchholz vor den Wohncontainern liegen. Ein Mensch starb, ein Polizist wurde schwer verletzt.
  • Foto: picture alliance/dpa/Georg Wendt

Explosion in Asylunterkunft: Riesige Spendensumme für schwerstverletzten Polizisten

Riesige Solidarität: Anfang Juli wurde ein Polizist (44) bei einem Einsatz in Buchholz in der Nordheide schwer verletzt. Die Betroffenheit war riesig – genau wie die Spendensumme, die innerhalb von zwei Monaten für den Beamten zusammenkam. Es muss aber noch mehr passieren, fordert die Polizeigewerkschaft.

Am 8. Juli wurde ein Polizist bei einer Explosion in einer Flüchtlingsunterkunft in Buchholz schwer verletzt. „Als uns die Nachricht von der feigen Tat und den schweren Folgen für den Kollegen erreichte, war uns sofort klar, dass der Kollege, unabhängig von seiner Gewerkschaftszugehörigkeit, Hilfe benötigen werde“, teilte Christian-Tobias Gerlach, Vorsitzender des Direktionsverbands Lüneburg der Deutschen Polizeigewerkschaft, am Dienstag mit. Zwei Kollegen des Verletzten riefen eine Spendenaktion ins Leben – mit großem Erfolg: Mehr als 95.000 Euro kamen insgesamt zusammen.

Forderung nach Überprüfung der Schutzkleidung der Polizei

Mit diesem Geld kann der Polizist nun bei den Kosten für die Reha, Therapien und Hausumbauten unterstützt werden. „Wir möchten allen Spenderinnen und Spendern nicht nur im Namen des betroffenen Kollegen ausdrücklich danken!“, so Gerlach.

Durch das Ereignis rückte auch die Frage in den Vordergrund, ob die Polizeibeamten durch ihre Dienstkleidung genug geschützt sind. „Zum jetzigen Zeitpunkt müssen wir leider davon ausgehen, dass der Schutzwirkung der schon jetzt schwer bezahlbaren Dienstkleidung wenig bis keine Aufmerksamkeit geschenkt wurde und die Verletzungen des Kollegen weniger schwer hätten ausfallen können“, kritisiert Gerlach. Die Gewerkschaft fordert daher unter anderem, dass alle Polizisten zukünftig mit Schutzkleidung ausgestattet werden, die auf dem neuesten Stand der Technik ist.

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Am 8. Juli waren der Polizist und eine Kollegin wegen eines Streits in einer Flüchtlingsunterkunft an der Bremer Straße gerufen worden. Als die beiden Beamten einen der Wohncontainer betreten hatten, entzündete eine Person plötzlich zuvor ausgegossenes Benzin – es kam zur Explosion. Der mutmaßliche Brandstifter starb dabei, der verletzte Polizist kam mit schweren Verbrennungen in eine Spezialklinik. (mp)

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