Julian Steffen, Geschäftsstellenleiter des Snow Domes
  • Julian Steffen, Geschäftsstellenleiter des Snow Domes, wehrt sich gegen die Kritik am Energieverbrauch der Indoor-Skihalle. (Archivbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/Philipp Schulze

Indoor-Ski trotz Klimakrise? Beliebte Attraktion im Norden wehrt sich

Skifahren im Sommer? Das geht wohl nur in Indoor-Skihallen wie dem Snow Dome in Bispingen. Was für viele großen Spaß bedeutet, ist anderen jedoch ein Dorn im Auge: Gerade Umweltschützer kritisieren den hohen Energieaufwand, der nötig ist, um die Skihalle ganzjährig betreiben zu können. Die Betreiber wiederum wehren sich gegen die Kritik.

Die Kritik am Skifahren speziell im Sommer prasselt von allen Seiten auf den Snow Dome in Bispingen ein. Zu viel Energie verschwende der Spaß vor allem in der warmen Jahreszeit, argumentieren Klimaschützer und die Grünen im Landtag von Niedersachsen.

Klimaschützer kritisieren Snow Dome: Energieverbrauch zu hoch

Immerhin entspreche der jährliche Energieverbrauch trotz erheblicher Einsparungen noch immer dem von weit mehr als 500 Vier-Personen-Haushalten. „Durch die weiten Entfernungen zu den Gletschern, welche meist eine weite Anreise mit dem Auto zufolge haben, geben wir Menschen die Möglichkeit, in der nahen Umgebung Winterspaß zu erleben“, wehren sich die Betreiber in einer Stellungnahme.

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Der Snow Dome in Bispingen

Maximal 250 Besucher verzeichne die Skihalle pro Tag in der warmen Jahreszeit – sie ist 365 Tage im Jahr in Betrieb. Abtauen wäre zu aufwendig. Im Vergleich zum Start 2006 habe man die Energie für den Heidegletscher direkt an der A7 um knapp 80 Prozent reduziert. Im Zuge der Neueröffnung 2015 wurde die gesamte Kühlung erneuert. Weil es energetisch sinnvoller sei, wird vom Boden her gekühlt.

Snow Dome-Geschäftsleitung wehrt sich gegen die Krititk

„Somit gelingt es uns über die kalte Jahreszeit, unsere Kühlung über einen langen Zeitraum komplett auszuschalten und mit der vorhandenen Kälte, welche sich draußen in der Umgebung befindet, unsere Skihalle zu kühlen“, hieß es weiter. Im Vergleich mit anderen Freizeiteinrichtungen wie Erlebnisparks oder Wellness-Hotels verbrauche man gar nicht so viel Energie, sagt Julian Steffen aus der Geschäftsleitung. Und eine Autofahrt in die Alpen sei aufwendiger.

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Der Strom komme zu Hundert Prozent aus erneuerbaren Energien – aus Windstromanlagen in Schleswig-Holstein. Mit großflächigen Photovoltaikanlagen möchte man in Zukunft Selbstversorger werden. Viele Schulgruppen und Skivereine aus dem Norden machen in Bispingen Halt und bleiben mehrere Tage.

„Mit der gesamten Mannschaft in ein Skigebiet zu reisen, übersteigt leider oftmals das Budget und würde für viele Vereine das Aus bedeuten“, heißt es aus dem Snow Dome, der jährlich rund 100.000 Besucher verzeichnet. (dpa/mp)

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