Justizvollzugsbeamte finden immer öfter Drogen im Knast
Drogen wie Cannabis und Heroin gibt es auch hinter den Mauern niedersächsischer Gefängnisse. Im vergangenen Jahr nahm die Zahl der Funde deutlich zu. Das Ministerium hat dafür eine Erklärung.
In niedersächsischen Gefängnissen sind im vergangenen Jahr deutlich mehr Drogen gefunden worden als noch ein Jahr zuvor. 2021 waren es 772 Funde, 2020 knapp 200 weniger, wie das Justizministerium in Hannover auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. 2017 wurden 476 Funde gemeldet. Im ersten Halbjahr 2021 waren es etwas mehr als 300. Um welche Drogen es sich dabei handelte, wird dem Ministeirum zufolge nicht belastbar erhoben. Erfahrungswerten nach seien dies beispielsweise Cannabis oder Heroin.
Häufigere Gefängnis-Kontrollen: mehr Drogen, weniger Waffen
Das Ministerium führte die vermehrten Funde auf häufigere sogenannte Haftraum-Revisionen zurück, also auf sehr umfangreiche Kontrollen. Dies sei ein Beleg für das konsequente Vorgehen gegen Betäubungsmittel. In allen Justizvollzugseinrichtungen seien mittlerweile speziell für Durchsuchungen fortgebildete Bedienstete im Einsatz.
Gefährliche Gegenstände, wie etwa Messer, wurden den Angaben zufolge 2021 seltener gefunden. 2020 waren es noch etwa 1100 Gegenstände, im vergangenen Jahr rund 200 weniger, davon 359 im ersten Halbjahr. Handys wurden deutlich häufiger bei Kontrollen gefunden: 602 im vergangenen Jahr, ein Jahr zuvor noch 387.
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Für die Unterbringung von Gefangenen und Sicherungsverwahrten gibt es in Niedersachsen 13 Justizvollzugsanstalten – darunter eine Jugendanstalt. Derzeit sind im Bundesland laut Ministerium etwa 4500 Menschen inhaftiert – Niedersachsen hat rund acht Millionen Einwohner. (dpa/mp)