Hendrik H. Prozess
  • Unternehmer Hendrik H. (m.) muss sich wegen Betruges vor dem Landgericht Osnabrück verantworten. (Archivbild)
  • Foto: Friso Gentsch/dpa

Leben im Luxus: Betrüger kassierten für Windparks – die es nie gab

Mit ausgedachten Windparks, die überall im Norden stehen sollten, verdiente sich ein Jungunternehmer aus dem Emsland eine goldene Nase. Auf ein Luxus-Leben in Saus und Braus folgte allerdings im April 2020 die Festnahme – die Masche war aufgeflogen. Nun kommt der Fall vor das Landgericht Osnabrück.

Rund zehn Millionen Euro Schaden soll der großangelegte Windkraft-Betrug in insgesamt acht Fällen verursacht haben, teilte das Gericht mit. Hauptangeklagter ist Hendrik H., ein 31-jähriger Unternehmer aus dem Emsland. Daneben sind drei Mitglieder seiner Familie und ein Geschäftspartner angeklagt.

Mutmaßlichen Betrügern drohen lange Freiheitsstrafen

Sie sollen mit gefälschten Dokumenten die Existenz von Windparks vorgetäuscht haben. Für diese fiktiven Anlagen, die unter anderem an Orten wie Gyhum oder Zeven (beide Landkreis Rotenburg/Wümme) stehen sollten, warben sie Geld von Investoren ein. Geschädigt wurden Energieunternehmen aus Tschechien, Italien und Schottland.

Die Anklage lautet auf banden- und gewerbsmäßigen Betrug. Daneben geht es um Einzeldelikte von schwerem Betrug und schwerer Geldwäsche. H. war im vergangenen Jahr im Berliner Nobelhotel Adlon festgenommen und in einem ersten Prozess bereits zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden.

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Sein Geschäftspartner wurde im Libanon verhaftet und an Deutschland ausgeliefert. Die Behörden beschlagnahmten bei der Familie Immobilien, teure Autos und Uhren. Das Landgericht hat 52 Verhandlungstage bis in den Januar 2022 angesetzt. Es drohen Freiheitsstrafen bis zu zehn Jahren. (dpa/fbo)

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