Hafen Brunsbüttel
  • Neben Wilhelmshaven und Stade soll auch in Brunsbüttel schon bald ein LNG-Terminal entstehen.
  • Foto: picture alliance/dpa/Frank Molter

LNG-Terminals in Niedersachsen könnten schon bald russische Gas-Importe ersetzen

Deutschland will seine Abhängigkeit von russischem Erdgas verringern – dazu sollen in Brunsbüttel, Wilhelmshaven sowie in Stade so schnell wie möglich Terminals für Flüssiggas (LNG) entstehen. Die ersten Großkunden wurden dabei bereits an Land gezogen.

So ist in einer Absichtserklärung vorgesehen, dass der britische Shell-Konzern „einen substanziellen Teil der Kapazität des Terminals in Brunsbüttel für den Import von LNG langfristig bucht“, wie die German LNG Terminal GmbH am Mittwoch mitteilte.

LNG-Terminals in Niedersachsen geplant

Der Standort Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) soll spätestens 2026 in Betrieb gehen und eine Kapazität von acht Milliarden Kubikmetern Gas haben. Langfristig soll es für den Import von grünen Wasserstoffderivaten wie Ammoniak umgerüstet werden.

Die Planungen für das Importterminal für flüssiges Erdgas (LNG) im Hafen der schleswig-holsteinischen Kleinstadt an der Unterelbe laufen seit Jahren, kamen aber nicht recht voran. Auch Umweltschutzverbände kritisierten das Vorhaben, da Erdgas als fossiler Rohstoff ebenfalls die Treibhausgase CO₂ wie auch Methan ausstoße.


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Schneller könnte es laut Olaf Lies (SPD) jetzt in Niedersachsen gehen: „Schon 2023 könnten wir einen großen Schritt aus der Abhängigkeit von russischem Gas machen und über #Wilhelmshaven 20 Mio Kubikmeter (bcm) #LNG importieren“, wie der Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz am Mittwoch auf Twitter schrieb.

Der Twitter-Post von Olaf Lies (SPD) am Mittwoch.

Geplant ist zunächst eine schwimmende Ablade- und Speicherplattform, in der bis zu zehn Milliarden Kubikmeter Flüssiggas aufgenommen werden können. Weitere Terminal-Projekte folgen dann bis 2026, wie Olaf Lies vergangenen Montag nach einem Treffen mit Vertretern der Behörde und der Hafenwirtschaft in Wilhelmshaven mitteilte.

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Auch in Stade ist schon länger ein solches Terminal geplant, welches jedoch erst frühestens 2026 an den Start gehen könne. Umwelt- und Energieminister Lies hat dennoch hohe Ziele: „Bis 2025 könnte #Niedersachsen mit den Projekten in WHV und #Stade das gesamte aus #Russland importierte #Gas ersetzen“, heißt es in dem Twitter-Post.

Für Tempo sorgt jetzt vor allem auch die Bundesregierung, die angesichts des Krieges in der Ukraine so schnell wie möglich die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Erdgas beenden will – über seine Förderbank KfW beteiligt sich so beispielsweise der Bund mit 50 Prozent an der Betreibergesellschaft des Terminals in Brunsbüttel. (to/dpa)

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