Mann nach Streit um Hundekauf tot geprügelt – Urteil gefällt
Nach heftigem Streit zwischen zwei Familien um den Kauf eines Hundes auf einem Supermarktparkplatz in Wietze (Landkreis Celle) wurden am Mittwoch vor dem Lüneburger Landgericht Bewährungsstrafen verhängt.
Bei der Auseinandersetzung im Oktober 2017 um die Rückabwicklung des Verkaufs war ein Mann so schwer verletzt worden, dass er zwei Jahre später nach zwei Kopfoperationen und einem Wachkoma starb. Angeklagt waren ein Ehepaar und ihr 24-jähriger Sohn. Zunächst soll die Mutter eine andere Frau mit der Hundeleine geschlagen haben. Vater und Sohn sollen dann dem Lebensgefährten Schläge verpasst haben. Auch als dieser hinfiel, sollen sie weitergemacht haben, hieß es in der Anklage.
Angeklagte bekommen Bewährungszeit von zwei Jahren
Das Verfahren war zunächst im Frühjahr 2019 beim Amtsgericht Celle angeklagt und eröffnet worden. Nachdem das Opfer gestorben war und damit der Vorwurf der Körperverletzung mit Todesfolge im Raum stand, wurde das Verfahren an das Landgericht abgegeben.
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Dies hat nun Bewährungsstrafen verhängt. Der Sohn wurde am Mittwoch zu einer Jugendstrafe von zwei Jahren wegen Körperverletzung mit Todesfolge verurteilt, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte. Zum Tatzeitpunkt galt er noch als Heranwachsender. Der 54 Jahre alte Vater erhielt eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und acht Monaten wegen gefährlicher Körperverletzung. Auch die Mutter machte sich wegen gefährlicher Körperverletzung strafbar und wurde zu einer Freiheitsstrafe von zehn Monaten verurteilt. Alle drei bekamen eine Bewährungszeit von jeweils zwei Jahren.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Anwälte, die Freispruch für die Angeklagten aus Hannover forderten, können die Entscheidung vor dem Bundesgerichtshof anfechten. (dpa)