Über der Flamme eines Feuerzeuges kocht eine Person eine Portion Heroin in einem Löffel auf. (Symbolbild)
  • Über der Flamme eines Feuerzeuges kocht eine Person eine Portion Heroin in einem Löffel auf. (Symbolbild)
  • Foto: Boris Roessler/dpa

Mehr Drogentote im Norden – oft sterben sie jung

Die meisten Drogentoten sind jung – und ihre Zahl steigt auch in Niedersachsen. Vor allem Opioide wie Heroin werden genommen. Nicht alle Drogentote aber sind „Junkies“, urteilt ein Suchthilfe-Referent.

Die Zahl der Drogentoten in Niedersachsen ist 2021 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Insgesamt starben in dem Bundesland 86 Menschen am Drogenmissbrauch – ein Jahr zuvor waren es 80, wie die niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen unter Berufung auf Zahlen des Bundeskriminalamts mitteilte. Auch 2019 wurden 80 Drogentote registriert, 2018 waren es 81, im Jahr davor 65.

1826 Menschen starben 2021 bundesweit an Drogenkonsum

Bundesweit starben im vergangenen Jahr 1826 drogensüchtige Menschen, 2020 waren es 1581. Jeder Todesfall sei einer zu viel und verursache tiefe Trauer und Leid, mahnte die Landesstelle. Am 21. Juli werde seit 1998 jährlich der Drogentoten gedacht.

Etwa 70 Prozent der Drogentoten in Deutschland waren den Angaben zufolge unter 45 Jahre alt, Opioide wie Heroin spielten eine große Rolle. „Auch aus diesem Grund ist eine flächendeckende Behandlung mit ärztlich verordneten Ersatzmedikamenten notwendig. Diese Substitutionsbehandlung muss unbedingt sichergestellt werden“, betonte der Geschäftsführer der Landesstelle, Michael Cuypers.

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Die Suche nach einem Substitutionsplatz sei aber zunehmend schwierig, weil immer weniger Ärzte bereit seien, dies zu übernehmen. Für eine erfolgreiche Behandlung sei zudem eine psychosoziale Betreuung nötig – auch diese vom Land Niedersachsen geförderten Angebote müssten langfristig abgesichert werden.

„Viele bringen Drogentote mit ‚Junkies‘ in Verbindung, das greift zu kurz“, sagte Suchthilfe-Referent Tobias Trillmich. 2021 seien in Deutschland 207 Menschen gestorben, die ausschließlich Stimulanzien wie Kokain oder Amphetamin konsumiert hätten. (dpa/mp)

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