Retter auf einer Steinbuhne
  • Über die Buhne gelangten die Einsatzkräfte zu dem Mann im Watt
  • Foto: Freiwillige Feuerwehr Norden

Dramatische Rettungsaktion: Mann versinkt im Watt – dann kommt die Flut

Hochdramatische Rettungsaktion im Watt vor Norddeich (Landkreis Aurich): Gegen 11.30 Uhr am Montag hatten Passanten einen einzelnen Wattwanderer in Höhe des Campingplatzes entdeckt, welcher offensichtlich feststeckte. Die Passanten wählten den Notruf. Als Feuerwehr und Rettungsdienst eintrafen, sahen sie den Mann über 200 Meter vom Deich entfernt im Watt. Er steckte bis zum Gesäß im Schlamm – und das Wasser stieg.

Die Tide lief auf und das Wasser befand sich nur noch wenige Meter von dem Mann entfernt, heißt es im Bericht der Freiwilligen Feuerwehr Norden. Mit Schaufeln, Leinen, Schwimmwesten, Schlauchboot und Holzbohlen eilten die Retter dem Urlauber über die Buhnen zur Hilfe. Der Weg erwies sich als sehr beschwerlich: Er war sehr rutschig, schlammig und führte auch über spitze Steine.

Wattwanderer bis zum Bauch im Wasser

Als die Einsatzkräfte sich über den Steindamm genähert hatten, stand dem Wattwanderer das Wasser bereits bis zum Bauchnabel. Zwei Feuerwehrmänner entledigten sich ihrer Schutzkleidung und liefen durch das Wasser. Mit den Händen gruben sie den Mann frei und führten ihn zu einer Buhne.

Zwei Helfer und der gerettete Wattwanderer. Der Mann hat der Veröffentlichung des Fotos zur Warnung für andere zugestimmt. Freiwillige Feuerwehr Norden
Zwei Helfer holen einen Wattwanderer aus dem Wasser
Zwei Helfer und der gerettete Wattwanderer. Der Mann hat der Veröffentlichung des Fotos zur Warnung für andere zugestimmt.

Nach kurzer Verschnaufpause übernahm der Rettungshubschrauber die weitere Rettung: Ein Besatzungsmitglied seilte sich aus dem Hubschrauber auf die Buhne ab und zog ihn weniger später samt dem Wattwanderer wieder hoch. „Christoph 26“ landete anschließend auf dem Deich und übergab den Mann mit Erschöpfungssymptomen an den Rettungsdienst.

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Wie eine Untersuchung vor Ort ergab, überstand er das Malheur unverletzt. Dem Urlauber wurde nach und nach bewusst, in welch akuter Gefahr er geraten war. Er sei eine ganz Zeit über festen Boden gelaufen, schilderte er. An entscheidender Stelle versackte er dann plötzlich. Der Wanderer bedankte sich bei allen Einsatzkräften für die geglückte Rettung und stimmte der Veröffentlichung der Fotos zur Präventivzwecken zu.

Der Notarzt seilte sich vom Hubschrauber ab Freiwillige Feuerwehr Norden
Hubschrauber mit Notarzt am Seil
Der Notarzt seilte sich vom Hubschrauber ab

Für die auf der Buhne zurückgebliebenen Einsatzkräfte wurde es nun auch höchste Zeit den Rückweg anzutreten. Schließlich lief das Wasser weiter auf. Nur wenige Minuten nachdem alle Einsatzkräfte aus dem Watt heraus waren, wurde die Buhne ebenfalls von der Nordsee überflutet.

Neben der Freiwilligen Feuerwehr Norden waren auch der Rettungsdienst und die DLRG Norden beteiligt. Auch die Anrufer waren geistesgegenwärtig und nannten der Notrufzentrale eine SOS-Nummer einer Sitzbank auf dem Deich, sodass die Retter gleich wussten, wo sie hinmussten. (mp)

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