Ganz besonderes Kreuzfahrtschiff feiert Kiellegung
Mit einer Zeremonie hat „P&O Cruises“ gemeinsam mit dem Team der „Meyer Werft“ in Papenburg die Kiellegung eines neuen Flotten-Mitglieds gefeiert. Am Mittwoch hat ein 800-Tonnen-Kran der Werft das erste Bauteil der „Arvia“ auf die Kiellegungsmünzen gelegt – eine Tradition, die Glück bringen soll.
Für die „Arvia“ wurden Münzen aus dem karibischen Inselstaat Barbados gewählt, denn dort wird das Schiff sein Winterquartier bekommen. Bis Ende 2022 soll es fertiggestellt sein.
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Mit seinem LNG-Antrieb gilt das neue Kreuzfahrtschiff als umweltfreundlichstes Modell der Welt. Für die LNG-Technik wird Diesel durch Flüssigerdgas ersetzt. Da Kreuzfahrt- und Containerschiffe, anders als Diesel-Pkw, keine eingebauten Rußpartikelfilter haben, stoßen sie laut des Naturschutzbundes „NABU“ besonders viele Schadstoffe aus. Ob Flüssigerdgas wirklich eine gute Alternative ist, gilt als umstritten: Der International Council on Clean Transportation (ICCT), der schon den Diesel-Skandal aufdeckte, veröffentliche im Januar eine Studie, nach deren Angaben ein LNG-Antrieb sogar bis zu 80 Prozent mehr Treibhausgasemissionen verursacht, als Marinediesel. Das liege daran, dass unbeabsichtigt Methangas freigesetzt werde – das zieht die Bilanz insgesamt nach unten.
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Auf Nachfrage der MOPO widerspricht die Meyer Werft dieser besonderen Umweltschädlichkeit des neuen LNG-Antriebs. „Zwar wird etwa gleich viel CO2 ausgestoßen wie bei einem Diesel, es entstehen aber weniger Stickoxide und keine Rußpartikel oder Schwefeloxide mehr“, sagt Florian Weimann von der „Meyer Werft“. „Damit ist der LNG-Antrieb aktuell die sauberste Möglichkeit für ein Schiff dieser Größe.“ Ihre Jungfernfahrt wird die „Arvia“ zu den Kanarischen Inseln unternehmen.