Pflegekräfte vor Abschiebung: Gesundheitsminister Lauterbach schaltet sich ein
In der Nähe von Hamburg sollen zehn kolumbianische Pflegehelfer abgeschoben werden, die in einem Heim für Demenzkranke dringend benötigt werden. Mehr als 50.000 Menschen unterzeichneten eine Petition gegen die Abschiebung. Jetzt sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), er wolle sich persönlich für die Pflegekräfte einsetzen.
Vergangene Woche berichtete die MOPO über die zehn Pflegehelfer aus Kolumbien, denen innerhalb der nächsten 30 Tage die Abschiebung droht. Ihre Asylanträge wurden abgelehnt, weil Kolumbien als sicheres Herkunftsland gilt.
Dem Pflegeheim droht bei einer Abschiebung die Schließung
Das Senioren- und Pflegeheim Haus Wilstedt (Kreis Rotenburg/Wümme) ist allerdings dringend auf die Pflegekräfte angewiesen. „Ohne sie müsste das Pflegeheim vielleicht sogar schließen“, sagte der Heimleiter der MOPO vergangene Woche.
Ich habe von diesem Fall bisher noch nie gehört und werde mich aber darum kümmern. Es klingt so, als ob wir diese Kolumbianer sehr gut gebrauchen könnten. In der Pflege fehlt das Personal überall. https://t.co/MUzmxCuSkf
— Prof. Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) November 24, 2024
Lauterbach beteuert auf X, er habe von diesem Fall bis vor kurzem nie gehört. „Es klingt so, als ob wir diese Kolumbianer sehr gut gebrauchen könnten. In der Pflege fehlt das Personal überall“, schreibt er. Jetzt verspricht er, er werde sich „darum kümmern“.
Härtefallanträge gegen Abschiebung von Pflegehelfern gestellt
Am Dienstagnachmittag wurden der Grünen-Fraktionsvorsitzende Detlev Schulz-Hendel und die Grünen-Landtagsabgeordnete Djenabou Diallo-Hartmann im Haus Wilstedt erwartet. Sie wollten sich vor Ort ein Bild machen, um die Informationen in den Landtag einzubringen, sagte Anne Weiss von der Angehörigeninitiative.
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Ihr zufolge wurden in zwei Fällen Härtefallanträge gestellt. Eine Entscheidung darüber sei bislang nicht bekannt. Für die acht anderen Betroffenen sollen ebenfalls Härtefallanträge gestellt werden. Alle hätten Einspruch gegen die Abschiebung eingelegt (zc/dpa)
