Großrazzia gegen Clan – plötzlich steht ein Mob vor der Polizeiwache
Polizei und Staatsanwaltschaft ist wohl ein Schlag gegen die Clan-Kriminalität in Stade gelungen. Bei einer groß angelegten Razzia wurden jede Menge Bargeld, Gold, Luxusuhren und sogar ein ganzes Gebäude beschlagnahmt. Dabei kam es auch zu Festnahmen – rund 100 Menschen versuchten, die Aktion zu stören.
Die Beamten sprechen von einem „großen Schlag gegen die Clan-Kriminalität in Stade“: Am Sonntagabend rückten Polizisten, die von mehr als 100 Beamten verschiedener Spezialkräfte sowie von Schutz- und Spürhunden unterstützt wurden, zu einer Razzia in mehreren Wohn-, Geschäfts- und Vereinsgebäuden in Stade und dem nahe gelegenen Ort Hollern-Twielenfleth aus. Das teilte die Polizei am Montag mit.
Stade: 100 Leute versuchen, Razzia zu stören
Bis in die Nacht hinein seien die Objekte durchsucht worden, so die Beamten weiter. „Im Laufe der Maßnahmen“ hätten sich bis zu 100 Menschen „an den betroffenen Objekten und an der Stader Polizeidienststelle“ versammelt: „Lediglich durch das couragierte Auftreten aller vor Ort eingesetzten Kräfte und das Durchführen gezielter Ansprachen konnte eine Störung der polizeilichen Maßnahmen verhindert werden“, erklärte Polizeisprecher Rainer Bohmbach in der gemeinsamen Mitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft.
Zwei Männer im Alter von 33 und 53 Jahren, die im Zuge der Durchsuchungen festgenommen worden waren, sitzen inzwischen in Untersuchungshaft.
Gebäude, Gold, Drogen und Bargeld beschlagnahmt
Unter den beschlagnahmten „Gegenständen“ befindet sich auch ein ganzer Gebäudekomplex „im Wert von mindestens 800.000 Euro“. Darüber hinaus seien mehr als 100.000 Euro Bargeld, 350 Gramm Gold und „diverse Luxusuhren“ beschlagnahmt worden. Zusätzlich stellten die Beamten Kokain und Cannabis, mehrere Glücksspielautomaten, eine scharfe Schusswaffe sowie dazu passende Munition sicher.
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Hintergrund des Großeinsatzes sind Ermittlungsverfahren wegen Drogenhandels, gewerbsmäßiger Geldwäsche, illegalem Glücksspiel und Schutzgelderpressung. Außerdem wird den Beschuldigten die Beschäftigung von Schwarzarbeitern vorgeworfen. (josi)