Pralinen-Hersteller insolvent – Filialen in Hamburg und Sylt zu
Bekannt ist das Unternehmen für eine schokoladige Köstlichkeit namens „Die Himmlische“ – eine runde Praline mit Zuckerkruste. Nun gibt es schlechte Nachrichten vom Hersteller „Leysieffer“ aus Osnabrück: Rund zwei Jahre nach seinem Neustart wurde erneut ein Insolvenzantrag gestellt. Alle Filialen sind vorübergehend dicht, auch die im Hamburger Hanse-Viertel in der Innenstadt sowie die auf Sylt.
„Grund für den Insolvenzantrag sind Liquiditätsschwierigkeiten“, teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Stefan Meyer von der Pluta-Rechtsanwalts GmbH am Montag mit. Das Unternehmen habe in den vergangenen Monaten einen erheblichen Umsatzrückgang verzeichnet.
„Hinzu kamen die zuletzt stark gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten sowie die nach wie vor bestehenden Folgen der nicht beendeten Corona-Pandemie“, hieß es in der Mitteilung zum Insolvenzantrag der Leysieffer GmbH & Co. KG.
Leysieffer: Pralinen-Hersteller meldet erneut Insolvenz an
Derzeit verhandele er mit der Bundesagentur für Arbeit über die Zahlung von Insolvenzgeld an die knapp 200 Mitarbeiter, sagte Meyer. Die Bundesagentur habe in einer ersten Stellungnahme die Berechtigung von Insolvenzgeld verneint. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten daher zum großen Teil freigestellt und alle Filialen vorübergehend geschlossen werden müssen.
„Wir führen derzeit unter Hochdruck konstruktive Verhandlungen mit den Entscheidungsträgern der Bundesagentur für Arbeit, damit die Mitarbeiter von Leysieffer doch noch Insolvenzgeld erhalten“, hieß es in der Mitteilung. Die Ablehnung des Antrags halte er persönlich nicht für sachgerecht, erklärte Meyer. Allerdings seien noch einige Sach- und Rechtsfragen zu klären, weil es sich um ein Folgeinsolvenzverfahren handele.
Wiederaufnahme des Geschäftsbetriebs erhofft
Anna Winkler, Geschäftsführerin von Leysieffer, sagte der Mitteilung zufolge, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hofften, dass der Geschäftsbetrieb weitergehen und es dem vorläufigen Insolvenzverwalter gelingen werde, die Bundesagentur zur Änderung ihrer Entscheidung zu bewegen. Eine solche Entscheidung müsste allerdings sehr bald erfolgen, „weil anderenfalls die Wiederaufnahme des Geschäftsbetriebs kaum noch möglich sein dürfte“.
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Leysieffer produziert den Angaben zufolge hochwertige Confiserie-Erzeugnisse wie Schokoladen, Pralinen oder Fruchtaufstriche und betreibt an zwölf Standorten in Deutschland Cafés, Bistros und Ladenlokale. Im Frühjahr 2020 hatte Leysieffer ein Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung abgeschlossen. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1909 von Ulrich Leysieffer in Osnabrück. (dpa/paul)