So lief die Sturmflutsaison im Norden
Der Winter verlief weitgehend ruhig an der Waterkant: Nur wenige leichte Sturmfluten haben die niedersächsische Nordseeküste getroffen, ganz anders als noch ein Jahr zuvor. Die Schwankungen bei der Häufigkeit von Sturmfluten sind nicht ungewöhnlich, heißt es vom zuständigen Landesbetrieb.
„Schwere Sturmfluten blieben diese Saison ganz aus“, teilte ein Sprecher des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Norden mit. Die zurückliegende Saison stehe damit in einem deutlichen Kontrast zu Saison 2021/2022, als mehr als 20 leichte Sturmfluten die Küste trafen und teils auch Schäden an Stränden anrichteten.
Niedersachsen: Warndienst zählt sechs Sturmfluten
Insgesamt gab es nach der Klassifizierung des Sturmflutwarndienstes in der vergangenen Saison von Oktober bis April sechs leichte Sturmfluten an der niedersächsischen Küste, bei denen an mindestens einem der beobachteten Pegel der Grenzwert dafür überschritten wurde.
Um Sturmfluten zu kategorisieren, nutzt die Landesbehörde NLWKN eine andere Definition als etwa das Bundesamt für Schifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg. Der NLWKN zieht dafür eine Norm zur statistischen langjährigen Eintrittshäufigkeit von Sturmfluten an unterschiedlichen Pegeln entlang der Küste heran. Für jeden Pegel gelten eigene Sturmflutmarken.
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Leichte Sturmfluten gibt es demnach an der niedersächsischen Küste im langjährigen Schnitt bis zu zehn Mal im Jahr, zu einer schweren Sturmflut kommt es einmal in zwei Jahren. Eine sehr schwere Sturmflut tritt statistisch gesehen einmal in 20 Jahren ein.
Die Bundesbehörde BSH dagegen spricht von einer Sturmflut in der Nordsee, wenn das Hochwasser mindestens 1,5 Meter höher als normal aufläuft. Von einer schweren oder sehr schweren Sturmflut wird ab Werten von 2,5 beziehungsweise 3,5 Meter gesprochen.
NLWKN: Zahl der Sturmfluten schwankt immer wieder
Die deutlichen Schwankungen bei der Häufigkeit von Sturmfluten in den vergangenen Jahren passen laut dem NLWKN auch zu dem langjährigen Bild. Der Pegel Norderney, an dem seit mehr als 100 Jahren der Wasserstand erfasst werde, zeichne diese Schwankungen ohne klare Tendenz nach: Während dort in den 1950er und 1960er Jahren relativ wenige Sturmfluten gemessen wurden, waren es in den 1970er bis 1990er Jahren dafür umso mehr, wie die Behörde mitteilte. (dpa/mp)