So will Niedersachsen den Kampf gegen Kinderpornografie gewinnen
In Niedersachsen gibt es immer mehr Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit Kinderpornografie. Im kommenden Jahr erhält die Staatsanwaltschaft nun deutlich mehr Personal, um dagegen vorzugehen.
Die zuständige Zentralstelle bei der Staatsanwaltschaft Hannover wird im Jahr 2022 um zehn Stellen verstärkt, darunter acht Staatsanwälte bzw. Staatsanwältinnen, wie das Justizministerium in Hannover auf dpa-Anfrage mitteilte. Justizministerin Barbara Havliza (CDU) hatte die Pläne bereits angekündigt, mit dem jüngst beschlossenen Doppelhaushalt für 2022/23 werden sie nun umgesetzt.
Niedersachsen verstärkt Zentralstelle gegen Kinderpornos
„Bereits im vergangenen Jahr haben wir die Zentralstelle verstärkt. Aber angesichts der Masse an Dateien wurde in diesem Jahr schnell klar: Wir brauchen mehr! Denn hinter jedem kinderpornografischen Bildmaterial steht ein Kind, dem zur Anfertigung des Materials sexuelle Gewalt angetan wurde“, betonte die Ministerin. Eine Aufstockung in dieser Größenordnung hat es in diesem Bereich laut Ministerium bislang noch nicht gegeben.
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Die Zahl der Ermittlungsverfahren wegen gewaltdarstellender, pornografischer oder sonst jugendgefährdender Schriften ist in den vergangenen Jahren in Niedersachsen stark gestiegen. Dabei geht es unter anderem um Straftaten rund um Abbildungen von sexuellem Kindesmissbrauch.
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Nach Angaben des Ministeriums kletterte die Zahl von 1630 Verfahren im Jahr 2016 auf 4532 im vergangenen Jahr. Im Jahr 2019 – also vor der Corona-Pandemie – waren es 4608 Ermittlungsverfahren.
Landesweit zuständig ist die Zentralstelle für die Bekämpfung gewaltdarstellender, pornografischer oder sonst jugendgefährdender Schriften bei der Staatsanwaltschaft Hannover. Derzeit arbeiten dort Staatsanwältinnen und -anwälte mit insgesamt 10,3 Vollzeitstellen. (dpa/mp)