Strecke Hamburg-Hannover: Ausschreibung der Bahn sorgt für Ärger
Die Bahnverbindung Hamburg-Hannover soll generalsaniert und ausgebaut werden – das Projekt mit dem Namen Alpha-E soll mehr Züge auf die Schiene bringen. Doch nun sorgt eine Ausschreibung der Bahn für eine Neubaustrecke für Aufregung.
Im Konflikt um die Neubauvariante der Bahnstrecke an der A7 zwischen Hamburg und Hannover hat die Deutsche Bahn eine Raumverträglichkeitsprüfung ausgeschrieben. Für die offizielle Prüfung ist das Land Niedersachsen zuständig. Konkret geht es um eine Strecke von etwa 130 Kilometern Länge, wie der kritische Projektbeirat Alpha-E schrieb. Die Initiative vermutet, dass die Bahn Fakten schaffen wolle, obwohl man sich zunächst auf eine Generalsanierung verständigt hatte.
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Strecke Hamburg-Hannover: Bahn arbeitet an Neubau-Projekt
„Wir fragen uns, auf welcher politischen Beschlusslage diese Ausschreibung beruht. Bisher wurde keine Entscheidung für eine Neubaustrecke getroffen“, so Peter Dörsam, Sprecher des Projektbeirats. Der Beirat rief das Bundesverkehrsministerium auf, sofort einzuschreiten und die weitere Verschwendung von Steuermitteln zu verhindern.
Auch Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies zeigte sich irritiert: „Bei allem, was wir derzeit diskutieren, eint uns ja zunächst einmal das Ziel: Wir brauchen schnellstmöglich mehr Kapazität auf der Schiene zwischen Hannover und Hamburg und eben auch im Dreieck mit Bremen.“
Das Land sei für den Ausbau der Schiene – und das möglichst schnell. „Aber es ist schon ein eigenwilliges Signal, wenn wir auf der einen Seite seit Monaten in Gesprächen mit der Bahn um einen Ausbau der vorhandenen Strecken stehen und auf der anderen Seite hier nun weiter faktisch an der Neubaustrecke gearbeitet wird“, sagte der SPD-Politiker.
Niedersachsen hält Bahnstrecken-Neubau für unrealistisch
Die aktuelle Debatte um den Bundeshaushalt zeige unmissverständlich, wie wenig Geld zur Verfügung stehe. „Statt also Geld für solche Phantomplanungen auszugeben, plädiere ich doch sehr dafür, die vorhandenen Mittel gezielt einzusetzen für das realistische Ausbauprojekt Alpha-E“, betonte Lies. So käme man in einem akzeptablen und absehbaren Zeithorizont dem Ziel von mehr Kapazität im Dreieck Hamburg, Hannover, Bremen näher. Im Rahmen des sogenannten Ausbaus Alpha-E würde jetzt schnell ein mindestens dreigleisiger und – dort, wo ausreichend Platz zur Verfügung steht – viergleisiger Ausbau geschaffen.
Für 2029 ist die Modernisierung der Strecke geplant, laut einem Bahnsprecher soll sie fünf Monate dauern. Die aktuelle Ausschreibung verschwende keine Steuergelder und sei nur vorausschauendes Planen, falls das Land sich für die Neubauvariante entscheide und man sofort unterstützen müsse, sagte er. Das sei ein ganz normales Projektprocedere, bei dem noch kein Geld ausgegeben werde.
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„Wir haben immer gesagt, dass der bloße Bestandsausbau nicht die alleinige Lösung sein kann“, betonte der Sprecher. Die Bahn lockt mit etwas kürzeren Fahrzeiten. Für die Umsetzung des Deutschlandtakts, bei dem Züge alle 30 Minuten die großen Städte anfahren sollen, müsse mehr getan werden. Es geht auch um eine bessere Verzahnung des Fern- und Regionalverkehrs. Viele Anwohner befürchten aber, von den Arbeiten dafür betroffen zu sein. (dpa/mp)