Zwei Waschbären sitzen auf einem Baumstamm. (Symbolbild)
  • 23.322 Waschbären sind in der Saison 2021/22 abgeschossen worden. (Symbolbild)
  • Foto: dpa | Peter Steffen

Waschbären-Plage in Niedersachsen: Zehntausende Tiere abgeschossen

Waschbär, Nutria oder Marderhund sind durch Menschen auch nach Niedersachsen – und fühlen sich dort ziemlich wohl. Ihre Ausbreitung in der Natur ist allerdings ein Problem, denn sie haben hier keine natürlichen Feinde. Die Lösung? Sie sind zum Abschuss freigegeben.

23.322 Waschbären haben Jägerinnen und Jäger in Niedersachsen in der Saison 2021/22 abgeschossen – das ist ein neuer Rekordwert. Die Zahl um 10,3 Prozent im Vergleich zum vorangegangenen Zeitraum, wie Helmut Dammann-Tamke, Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen, am Montag bei der Vorstellung des Landesjagdberichts in Hannover sagte. Das Tier gilt als eine sogenannte invasive Art; es wurde also von Menschen nach Deutschland gebracht.

Die Bejagung sei notwendig, sagte Dammann-Tamke: „Auch andere Arten leiden unter dem Waschbären.“ So werfe das sehr kletterbegabte Tier gerne Jungvögel aus ihren Nestern, um sich selber darin aufzuhalten.

Jäger im Norden kämpfen gegen Verbreitung der Waschbären

Andere invasive Arten sind Nutria und Marderhunde. Bei diesen beiden Arten ging die Zahl der erlegten Tiere zurück: Bei der Nutria – auch bekannt als Biberratte – sank sie dem Bericht zufolge um 10,2 Prozent auf 40.980 Tiere; beim Marderhund um 10,7 Prozent auf 3914 Tiere. Nutria sind vor allem für den Hochwasserschutz gefährlich, weil sie ihre Baue gern in den Deichen anlegen, was die Bauwerke schwächt, so Dammann-Tamke. Die Jägerschaft leiste mit der Bejagung dieser invasiven Arten einen Beitrag zum Natur- und Artenschutz, sagte er.

Helmut Dammann-Tamke ist Vorsitzender der Landesjägerschaft in Niedersachsen und ehemaliger Landtagsabgeordneter der CDU. (Archivbild) dpa | Holger Hollemann
Helmut Dammann-Tamke ist Vorsitzender der Landesjägerschaft in Niedersachsen und ehemaliger Landtagsabgeordneter der CDU. (Archivbild)
Helmut Dammann-Tamke ist Vorsitzender der Landesjägerschaft in Niedersachsen und ehemaliger Landtagsabgeordneter der CDU. (Archivbild)

Der Landesjagdbericht wird in diesem Jahr zum 20. Mal vorgelegt. Niedersachsen habe damit ein bundesweit einzigartiges Nachschlagewerk zur Wildtierpopulation, sagte Dammann-Tamke. Das Jagdjahr beginnt am 1. April und endet am 31. März.

Niedersachsen: Immer mehr Jagdscheine vergeben

Das Interesse an der Jagd ist nach wie vor hoch: Die Zahl der erfolgreichen Jagdscheinprüfungen stieg in Niedersachsen von 3425 auf 4116 im Berichtszeitraum. Damit wurden mehr als ein Viertel der bundesweit abgelegten Jägerprüfungen in Niedersachsen abgelegt, hieß es im Jagdbericht. 48 Teilnehmer und Teilnehmerinnen legten in dem Zeitraum ihre Falknerprüfung erfolgreich ab. (dpa/mp)

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