Kokos soll Ostseestrände schützen
Anders als in der Karibik wachsen am Warnemünder Strand keine Kokospalmen. Aber immerhin: Es gibt erste Zäune aus Kokosfasern. Die sind umweltfreundlich und sollen Sand fangen.
Peitscht der Westwind zur Sturmsaison über den Warnemünder Strand, dann nimmt er viel Sand mit. Damit der dort bleibt, wo das Ostseebad und die Touristen ihn gerne haben, stehen auf fünf Kilometer Länge Sandfangzäune, die bislang aus Plastik waren. Bis Bauhof-Leiter Roger Schult im Zuge einer Internetrecherche auf die Idee kam, Zäune aus Kokosfasern einzusetzen. Drei von ihnen werden nun erstmal getestet, scheinen sich aber gut zu bewähren.
„Super Idee“, findet Moritz Naumann von der Warnemünder Tourismuszentrale Rostock & Warnemünde. Seit 15 Jahren werden die Plastiksandfangzäune aufgestellt. Ein Nachteil: Die würden mit der Zeit porös und splitterten beim Aufrollen ab, mit der Folge von Mikroplastik am Strand.
Ostsee: Kokoszäune als Sandfänger in Warnemünde
Bei den Kokosfasern spiele das keine Rolle, sagte Naumann. Kokos und Strand – eine gute Kombination. „Laut Hersteller halten diese Fasern zudem etwa fünf Jahre, und das Material ist dabei deutlich günstiger als Plastik.“
Die Kokos-Variante wurde für Warnemünde etwas zweckentfremdet. „Ich bin auf diese Matten aus Kokosfasern gestoßen, die eigentlich verhindern sollen, dass Böden auf unebenen Gelände abrutschen. Dabei kam mir die Idee, diese Matten als Sandfangzäune zu testen“, so Schult. Gesagt, getan, der Feldversuch am Strand läuft. Es geht auch um Küstenschutz.
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„Die sind widerstandsfähig und machen ihren Job bislang genauso gut wie die Zäune aus Plastikmaterial“, resümiert Naumann in einer Anfangsbilanz. Wenn sich der Versuch als erfolgreich herausstellt, sollen bis Ende 2025 die gesamten fünf Kilometer durch Kokos-Zäune ersetzt werden. Einige der Zäune stehen ganzjährig, die meisten werden aber zum Frühjahr abgebaut.