86 Tote und mehr als 200 Verletzte: Am 14.97.2026 raste ein Lastwagen auf der Promenade in Nizza in eine Menschenmenge.

Im Juli 2016 raste in Nizza ein Lastwagen in eine Menschenmenge – 86 Menschen starben. Foto: picture alliance / abaca | ShootPix/ABACA

18-jähriger Elmshorner soll Terroranschlag geplant haben: Vorbild Nizza

Die Staatsanwaltschaft Flensburg hat Anklage gegen einen mutmaßlichen Islamisten aus Elmshorn erhoben. Dem mittlerweile 18-Jährigen werde die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat und Verabredung zum Mord vorgeworfen, sagte der Flensburger Oberstaatsanwalt Thorkild Petersen-Thrö. Zuvor hatte „Der Spiegel“ berichtet.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Jugendlichen vor, im Frühjahr 2024 einen Terroranschlag geplant zu haben. Sein Ziel sei es gewesen, Ungläubige zu töten, sagte Petersen-Thrö. In Nachrichten habe er sich als Sympathisant der Terrormiliz IS zu erkennen gegeben. 

In dem Mehrfamilienhaus in Elmshorn wohnt der Angeklagte – die Polizei hat ihn wegen Terrorverdachts festgenommen. Marcus Brandt/dpa
Festgenommen wegen Terrorverdachts: In diesem Mehrfamilienhaus in Elmshorn wohnt der Angeklagte 18-Jährige.
In dem Mehrfamilienhaus in Elmshorn wohnt der Angeklagte – die Polizei hat ihn wegen Terrorverdachts festgenommen.

Wie das Nachrichtenmagazin berichtete, soll der Beschuldigte im August zunächst zwei Flaschen Feuerzeugbenzin und wenige Tage später zwölf Liter Benzin gekauft haben. Mit den später sichergestellten Flüssigkeiten habe er Brandsätze herstellen wollen.

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Anschlag in Nizza als Vorbild

Der Beschuldigte soll sich nach früheren Angaben der Staatsanwaltschaft mit Anschlägen im In- und Ausland beschäftigt haben, unter anderem den in Nizza am 14. Juli 2016 als Vorbild genommen haben. An dem französischen Nationalfeiertag war der Tunesier Mohamed Lahouaiej Bouhlel auf der Flaniermeile Promenade des Anglais in Nizza kurz nach dem Feuerwerk mit einem tonnenschweren Lastwagen in eine Menschenmenge gerast. Er schoss auch auf Menschen. Letztlich gab es 86 Todesopfer und mehr als 200 Verletzte.

„Eine Tatbegehung mittels Lkw war danach dann eine Modalität, auf die der Beschuldigte aber keineswegs festgelegt war“, hatte die Leitende Oberstaatsanwältin Stephanie Gropp im November im Innen- und Rechtsausschuss des Landtags erklärt. Ein Anschlagsziel sei aber nicht festgelegt gewesen.

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Im November verhafteten Ermittler den Beschuldigten. Nach Angaben von Petersen-Thrö wurde der 18-Jährige aber aus der Untersuchungshaft entlassen und in einem speziellen Heim für Jugendliche untergebracht. (dpa)

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