Krankenhaus-Konzern startet ersten Drohnen-Dienst – und was haben Patienten davon?
Die Asklepios Kliniken in Bad Oldesloe (Kreis Stormarn) und Selent (Kreis Plön) setzen beim Transport von Laborproben auf Drohnen.
„Der Transport der Laborproben mit Hilfe der Drohnen ermöglicht einen enormen Zeitvorteil bei der Diagnostik, das ist insbesondere bei Notfällen von großer Relevanz“, sagte die medizinische Vorständin Sara Sheikhzadeh beim Start des Projekts. „Perspektivisch können wir mit Hilfe der Drohnen sogar lebensrettende Blutkonserven sicher und schnell über größere Distanzen transportieren.“
Erster Drohnen–Linienflug in Deutschland
Nach Angaben von Asklepios sind Drohnenflüge zwischen den beiden Standorten nach Testflügen und Genehmigung durch das Luftfahrt-Bundesamt erstmals in Deutschland in den Linienflugbetrieb gegangen. Die Drohnen fliegen zwischen der auf Psychiatrie ausgerichteten Asklepios Privatklinik Blomenburg in Selent und der Klinik in Bad Oldesloe, die über ein modernes Labor verfügt.
Am Vormittag landete die erste in Selent gestartete Drohne in Bad Oldesloe. Sie landete auf dem Boden. Künftig sollen die Drohnen in Bad Oldesloe und in Selent an Halterungen über den Fenstern andocken, sodass die Mitarbeiter ohne zusätzlichen Aufwand an das Material herankommen.
Drohnen schaffen 120 Kilometer pro Stunde
Die Drohnen brauchen für die etwa 60 Kilometer lange Strecke knapp 30 Minuten. Sie fliegen in einer Höhe von mehr als 100 Metern. Dabei wird nach Asklepios-Angaben kein einziges Haus überflogen.
Der Transport von Laborproben mit Drohnen stelle sicher, dass auch kleinere und ländlich gelegene Häuser wie die Blomenburg eine exzellente Laborversorgung erhielten, sagte der Geschäftsführer der Hamburger Asklepios Kliniken, Daniel Amrein. „Ich bin sicher, dass der Transport von Laborproben künftig an Bedeutung gewinnt, vor allem für Kliniken und medizinische Einrichtungen, die nicht über entsprechende Laborkapazitäten verfügen.“
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Kooperationspartner des Labordienstleisters Medilys ist das Schweizer Start-up Jedsy. Die Drohnen können bis zu vier Kilogramm Laborproben transportieren. Im Wesentlichen geht es um Blutproben. Die Drohnen sollen mindestens einmal täglich fliegen, berichtete Asklepios. (dpa/mp)
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