Angela Merkel lächelt
  • Ex-Kanzlerin Angela Merkel fanden auch viele Nicht-CDU-Wähler gut.
  • Foto: AP Photo/Markus Schreiber

Mit Merkel-Strategie: Grünen-Wähler sollen zur CDU gelockt werden

Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat seine eigene Partei zu einer Kurskorrektur aufgefordert. Die CDU müsse wieder auf Angela Merkels „Kurs der Mitte“ einschwenken, um mehr Menschen zu erreichen. Angesichts des „miserablen“ Rufs der Ampel-Koalition müsse die Union eigentlich besser dastehen als im Moment, mahnte er.

„Viele, die unter Merkel CDU gewählt haben, erreichen wir im Moment nicht“, bemängelte der schleswig-holsteinische Regierungschef. Diese Wähler seien jedoch „nicht unerreichbar“. Es gebe zum Beispiel viele unzufriedene Grünen-Wähler, die durchaus wechselbereit seien: „Wir sollten sämtliche Wählerinnen und Wähler, die wir unter Angela Merkel angesprochen haben, an uns binden.“

Günther bekannte zudem, dass er die ehemalige Kanzlerin und CDU-Vorsitzende auch als Person vermisse: „Angela Merkel fehlt der Politik insgesamt“, sagte er. Er habe bei ihr immer bewundert, wie sie Probleme löse. „Sie ist als Naturwissenschaftlerin die Dinge immer sehr strukturiert angegangen, sie weiß, wie man Lösungsschritte plant.“ Davon könne man wieder mehr gebrauchen.

CDU-Generalsekretär geht auf Distanz zu Grünen

Gleichzeitig hat sich CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann in der „Bild am Sonntag“ demonstrativ von den Grünen distanziert. Grundsätzlich müsse man zwar mit allen können, aber der Parteivorsitzende Friedrich Merz habe bereits deutlich gemacht, dass von den Regierungsparteien die Grünen am weitesten von der CDU entfernt seien. „Mit diesen Grünen hätte es nie einen Koalitionsvertrag mit der CDU gegeben. Sie verunsichern einfach das komplette Land.“

Auch Junge-Union-Chef Johannes Winkel ging im „Cicero“ zu den Grünen auf Abstand: „Ich kann mir Schwarz-Grün im Bund nicht vorstellen, weil gerade die Grünen in der Ampel vieles aus unserer Sicht grundfalsches durchgesetzt haben. Unabhängig von irgendwelchen Koalitionsüberlegungen halte ich die politische Richtung der Grünen systematisch eben nicht für die richtige.“

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Am Montag beginnt der dreitägige Parteitag der Bundes-CDU. Im Fokus stehen dabei zunächst die Wahlen zu Präsidium und Bundesvorstand, darunter auch die geplante Wiederwahl von Parteichef Friedrich Merz. Am Dienstag will die CDU dann ihr neues Grundsatzprogramm diskutieren und verabschieden. Das alte stammte noch von 2007, aus der Merkel-Ära. Seitdem hat die CDU wieder einen konservativeren Kurs eingeschlagen. (dpa/mp)

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