Drama bei Hamburg: Zug schleift Kinderwagen mit sich – Kind (1) in Klinik
Norderstedt –
Schwerer Unfall in Norderstedt bei Hamburg: Am Bahnhof Friedrichsgabe ist ein Kinderwagen samt Baby auf das Gleisbett gestürzt. Der erst 19 Monate alte Junge wurde dabei schwer verletzt und kam in eine Klinik.
Nach ersten Erkenntnissen der Polizei verließ die 34-jährige Mutter aus Norderstedt rückwärtsgehend den hinteren Zugabteil der AKN-Bahn und zog einen dreirädrigen Kinderwagen hinterher, in welchem sich ihr 19 Monate alter Junge in der Sitzschale angeschnallt befand.
Bei Hamburg: Zug schleift Kinderwagen mit sich – Baby in Klinik
„Noch bevor beide den Zug komplett verlassen hatten, schlossen sich die Türen und der Zug setzte sich in Richtung Hamburg in Bewegung“, so ein Polizeisprecher. Das vordere Rad des Kinderwagens sei von der Tür eingeklemmt worden und hätte sich auch nicht mehr lösen können. „Der Wagen wurde über den Bahnsteig etwa über zwanzig Meter mitgeschleift, ehe ein Bahnreisender die Notbremse betätigte.“
Durch den Nothalt öffneten sich die Türen des Zuges aber automatisch, was den Sturz des Kindes kopfüber mitsamt des Kinderwagens in das Gleisbett zur Folge hatte. „Der Junge wurde durch den Aufprall und das Mitschleifen schwer, aber nicht lebensbedrohlich verletzt und nach der Bergung und Versorgung durch ein Notarztteam der Feuerwehr in eine Klinik eingeliefert“, so der Sprecher weiter.
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Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Kiel wurde zur Rekonstruktion des Hergangs ein Sachverständiger zur Unfallstelle entsandt. Die Strecke wurde während der Unfallaufnahme in beide Richtungen nur eingleisig bedient, dadurch kam es zu Verspätungen und Ausfällen. Um kurz nach 20 Uhr, knapp zwei Stunden später, wurde die Strecke wieder freigegeben.
Die Polizei hat Ermittlungen in dem Fall aufgenommen. Sollte ein technischer Defekt ausgeschlossen werden, könnte auch der Zugführer für den tragischen Vorfall belangt werden – und zwar wegen fahrlässiger Körperverletzung.
AKN-Sprecherin: Wollen den Vorfall „restlos“ aufklären
Eine AKN-Sprecherin sagte dem „Abendblatt“, das man sehr eng mit den Behörden und der Polizei zusammenarbeite, um den Vorfall „restlos“ aufzuklären. „Daran haben wir großes Interesse. Wir bedauern sehr, dass ein Kind zu Schaden gekommen ist.“ (dg)