Eine weiße Fähre liegt im dunkeln am Kai. Im Vordergrund stehen zwei Polizisten.
  • Am frühen Morgen erreichte die Fähre „Funny Girl“ schließlich das Festland.
  • Foto: picture alliance/dpa/Bodo Marks

Helgoland-Fähre treibt stundenlang auf der Nordsee – so geht es den 250 Passagieren

Plötzlich fällt auf der „Funny Girl“ der Strom aus – und die Fähre stoppt. Mitten auf der Nordsee. Die See ist ruhig, genug Bier ist da. Für die 250 Passagiere beginnt eine lange Fahrt zum Festland.

Die manövrierunfähige Helgolandfähre „Funny Girl“ mit Hunderten Menschen an Bord hat am frühen Morgen nach stundenlanger Fahrt auf der Nordsee das Festland erreicht. Das Fahrgastschiff wurde von zwei Schleppern in den Hafen der schleswig-holsteinischen Gemeinde Büsum gebracht, wie ein Reporter berichtete. 

Beide Generatoren ausgefallen: „Funny Girl“ trieb stundenlang auf der Nordsee

Gegen 16.30 Uhr legte die „Funny Girl“ am Sonntag bei schönstem Wetter ab in Richtung Büsum. An Bord: rund 250 Passagiere. Doch plötzlich sorgte ein Maschinenausfall auf dem Schiff für Stillstand, wie einer der Passagiere der MOPO berichtet. Es habe einen Blackout, einen klassischen Stromausfall gegeben, sagte ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Elbe-Nordsee (WSA). Dies sei nicht ungewöhnlich und könne in der Regel mit Bordmitteln behoben werden. In diesem Fall allerdings nicht.

Dem „Abendblatt“ zufolge hatte eine Schalttafel der Elektrik für den Maschinenraum ihren Dienst eingestellt. Deswegen seien beide Generatoren ausgefallen, die Kühlung der Maschinen und damit die Maschinen selbst. Der Notgenerator konnte dem Bericht zufolge keinen Strom ins Netz einspeisen.

Gute Stimmung und genug Bier an Bord

Die Fähre trieb daraufhin stundenlang auf der Nordsee, wie auch einem Online-Schiffstracker zu entnehmen war. Die Crew arbeitete sofort daran, den Schaden zu beheben. Gleichzeitig wurde alles gegeben, um die Passagiere bei Laune zu halten. „Immerhin ist es eine wunderbare Wetterlage, sodass wir uns hier noch ein wenig herumtreiben können, ohne dass sich jemand Sorgen machen muss“, tönte eine Durchsage über das Deck. „Die haben gleich zu Beginn durchgesagt, die gute Nachricht sei, dass wir genug Bier an Bord hätten“, sagte ein Reporter dem „Abendblatt“.

Reparatur schlug fehl – Schlepper angefordert

Dann aber schließlich die Nachricht: Das Schiff kann wohl doch nicht so einfach repariert werden. Es wurden Schlepper gerufen, um die Passagiere und Crewmitglieder aus der misslichen Lage zu befreien. Am späten Abend begannen die Schlepper „Wulf 4“ und „Wulf 7“, den Havaristen in Richtung Küste zu schleppen.

Erst am frühen Morgen gegen 2.15 Uhr konnten die Passagiere das Schiff verlassen. picture alliance/dpa/Bodo Marks
Erst am frühen Morgen gegen 2.15 Uhr konnten die Passagiere das Schiff verlassen.
Erst am frühen Morgen gegen 2.15 Uhr konnten die Passagiere das Schiff verlassen.

Eigentlich sollte das Schiff bereits am Sonntagabend gegen 19.30 Uhr zurück in Büsum sein. Erst am frühen Morgen gegen 2.15 Uhr konnten die Passagiere das Schiff verlassen. Es dauerte rund eine halbe Stunde, bis alle von Bord waren. Die meisten wirkten entspannt – und wollten nur möglichst schnell nach Hause.

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Verletzte habe es laut Polizei nicht gegeben. Die See sei ruhig und es seien auch keine anderen Schiffe oder Ähnliches an der Havarie beteiligt, sagte der WSA-Sprecher.

MS „Nordlicht“ fährt als Ersatzschiff

Am Montag wird das Fahrgastschiff MS „Nordlicht“ die Verbindung zwischen Helgoland und Büsum abdecken. Ob die „Funny Girl“ ab Dienstag wieder wie gewohnt fahren kann, ist bislang nicht sicher, wie eine Sprecherin der Reederei Adler und Eils sagte. (mp/dpa)

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