Festnahme in Elmshorn: 17-jähriger Islamist plante Weihnachtsmarkt-Anschlag
Er soll vorgehabt haben, mit einem Lkw über einen Weihnachtsmarkt zu rasen und möglichst viele Menschen zu ermorden: In Elmshorn nehmen Fahnder einen Jugendlichen fest, der einen Anschlag geplant haben soll. Jetzt wird bekannt: Die Terror-Pläne waren islamistisch motiviert.
Die islamistisch extremistische Einstellung des 17-Jährigen aus Elmshorn sei zuletzt in hinreichend konkreten Anschlagsplänen gemündet, sagte die Staatsanwaltschaft Flensburg. Im Zuge der umfangreichen Ermittlungen sei eine erhebliche Radikalisierung des Beschuldigten festgestellt worden.
Bereits seit März ermittelt die Behörde als Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Staatsschutzdelikte gegen den in Deutschland geborenen Jugendlichen mit deutschem Pass. Am 6. November schlugen Einsatzkräfte an seinem Wohnort Elmshorn zu.
Elmshorn: 17-Jähriger plant islamistischen Anschlag
Seitdem sitzt der Jugendliche wegen des Verdachts der Verabredung zu einem Verbrechen in Haft. Gegen ihn wird nach Angaben der Staatsanwaltschaft wegen Vorbereitungen einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ermittelt.
Zuvor hatte die „Bild“ berichtet. Demnach habe der Jugendliche einen Lkw-Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt geplant. Der entscheidende Tipp soll von einem US-Geheimdienst gekommen sein. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wollte der 17-Jährige für seinen Anschlag einen Lkw nutzen. Gegen den Jugendlichen wird nach Angaben der Flensburger Staatsanwaltschaft wegen Vorbereitungen einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ermittelt.
Lkw-Anschlag auf Weihnachtsmarkt geplant: 17-Jähriger in Haft
Am Montag hatte der Flensburger Oberstaatsanwalt Bernd Winterfeldt der Deutschen Presse-Agentur gesagt, Hintergrund sei „ein Anschlagszenario, aber nicht klar umrissen“. Nach dpa-Informationen wollte der 17-Jährige für seinen Anschlag einen Lkw nutzen.
Unbestätigt sind noch weitere Informationen zu dem Fall, beispielsweise wie Ermittler auf seine Spur kamen. Nach dpa-Informationen war der Jugendliche in diesem Jahr der Polizei schon einmal aufgefallen.
Innenministerin Schleswig-Holsteins lobt Sicherheitsbehörden
Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack zeigte sich erleichtert. «Die Sicherheitsbehörden haben gute Arbeit geleistet und offenbar einen möglichen Anschlag verhindert», sagte die CDU-Politikerin. „Dafür danke ich allen beteiligten Kolleginnen und Kollegen. Wir müssen immer wachsam sein.“
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Die zuständigen Stellen auf Landes- und Bundesebene hätten bereits länger gewarnt, dass Anschlags-Pläne auch in Schleswig-Holstein umgesetzt werden könnten, dass es eine abstrakte Gefahr gebe. „Umso wichtiger ist es, dass es einen intensiven, vertraulichen und länderübergreifenden Austausch gibt.“ Sich zu Einzelheiten zu äußern, sei Sache der zuständigen Staatsanwaltschaft.
Dass der Jugendliche einen Anschlag mit einem Lkw geplant haben soll, erinnert an den Anschlag am 19. Dezember 2016 auf dem Breitscheidplatz in Berlin. Damals hatte ein islamistischer Terrorist einen Lastwagen entführt und war in einen Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche gefahren. Durch die Tat starben insgesamt 13 Menschen, einer von ihnen Jahre später an den Folgen. Mehr als 70 Menschen wurden verletzt, manche von ihnen schwer. Der Attentäter floh nach Italien, wo er von der Polizei erschossen wurde. (dpa/mp)