Fiese Hautkrankheit kehrt im Norden zurück
Starker Juckreiz, schuppende Haut und kleine Knötchen: In Schleswig-Holstein gibt es immer mehr Fälle von Krätze. Doch die steigenden Zahlen waren zu erwarten, sagt die AOK NordWest.
Etwas mehr als 7000 Menschen haben sich in Schleswig-Holstein im vergangenen Jahr mit Krätze angesteckt. Das sind 903 mehr als im Vorjahr, wie die Krankenkasse AOK mitteilt – ein Plus von 14,7 Prozent. Was ist der Grund dafür?
Auch gemeinsame Bettwäsche oder Handtücher bergen die Gefahr einer Ansteckung
„Die Infektion mit der ansteckenden Hautkrankheit geschieht meist durch engen Hautkontakt mit Erkrankten. Während der Corona-Pandemie war es durch die Kontaktbeschränkungen zu einem Rückgang gekommen“, sagt AOK-Vorstandschef Tom Ackermann. Nach Ende der Corona-Maßnahmen stiegen die Zahlen wieder.
Krätze ist eine ansteckende Hautkrankheit, die durch Parasiten, so genannte Krätzmilben, ausgelöst wird. Sie kann sich über großflächigen Hautkontakt übertragen, der fünf bis zehn Minuten dauert. So ist eine Umarmung oder ein Händeschütteln kein Problem. Doch es kann auch zu indirekten Übertragungen durch gemeinsam genutzte Kleidung, Bettwäsche oder Handtücher kommen. Kindergärten oder Gemeinschaftseinrichtungen sind daher besonders gefährdet.
Wenn eine Übertragung stattgefunden hat und die Krätzemilben die Haut besiedeln, wird diese beschädigt und entzündet sich. Typische Symptome sind starker Juckreiz und eine schuppig-krustige Haut mit kleinen Knötchen.
Was zu tun ist, wenn es anfängt zu jucken
Bereits eine einzige Milbe kann die Krankheit auslösen, weshalb die Ansteckung nicht unbedingt etwas mit der Körper-Hygiene zu tun hat. Helfen können Salben und Tabletten. Auch ein starkes Immunsystem kann den Verlauf und die Symptome mildern.
Das könnte Sie auch interessieren: Hamburger Mieter auf Zinne: Die Angst vor der Krankheit aus der Dusche
Wer erkrankt ist, sollte regelmäßig duschen und Kleidung, Bettwäsche und Handtücher täglich bei 60 Grad waschen. So werden Milben mitsamt Larven und Eiern abgetötet. Spielzeug sollte luftdicht verpackt und zwei Wochen beiseite gestellt werden. Zusätzlich wird empfohlen, Matratzen und Polstermöbel täglich abzusaugen. (mp)