„Ich wollte meine Ruhe haben“: Mann tötet Freundin mit 29 Messerstichen
29 Mal stach der Täter zu, weil er seine „Ruhe haben“ wollte. Dann versuchte er, die Leiche seiner Freundin im Hausmüll zu entsorgen. Im Prozess gegen einen 42-Jährigen in Lübeck ist am Montag ein Urteil gefallen.
Der Mann muss auf unbestimmte Zeit in eine psychiatrische Klinik, wie das Landgericht Lübeck am Montag beschlossen hat. Der Mann sei noch immer gefährlich für die Allgemeinheit, sagte die Vorsitzende Richterin der I. Großen Strafkammer in der Urteilsbegründung.
Der Mann hatte im Prozess die Tötung der 29-Jährigen im Juli 2022 gestanden. Das Urteil nahm der Deutsche äußerlich gefasst auf. Nach Einschätzung von Gutachtern leidet der 42-Jährige an einer paranoiden Schizophrenie. „Ich wollte meine Ruhe haben“, hatte er zu Prozessbeginn im Januar zu seinem Motiv gesagt. Daran änderte sich auch im Verlauf des Sicherungsverfahrens nichts.
Lübeck: Mann tötet Freundin mit 29 Messerstichen
„Am Abend des Tattages habe ich sie gebeten, nach Hause zu fahren und mich allein zu lassen“, hatte der Beschuldigte damals ausgesagt. Als sie dies nicht gewollt habe, habe er in der Küche eine Mischung aus Chlorreiniger und Wasser in eine Mehrwegflasche gefüllt und sie aufgefordert, davon zu trinken. Als sie sich geweigert habe, habe er mit einem Taschenmesser in ihren Hals gestochen, hatte er zu Prozessbeginn ausgesagt.
„Dieser Teil des Tatablaufs ließ sich nicht mehr genau rekonstruieren“, sagte die Vorsitzende Richterin am Montag. „Aber unstrittig ist die Tatsache, dass insgesamt 29 Messerstiche zum Tod der Frau geführt haben. Diese Messerstiche hat der Beschuldigte ebenfalls zugegeben.“ Unter anderem deshalb gebe es keinen vernünftigen Zweifel an der Täterschaft des Mannes, sagte sie.
Lübecker versucht, Leiche im Müll zu entsorgen
Die Obduktion der Toten hatte ergeben, dass die Frau an insgesamt 29 Verletzungen an Hals und Oberkörper gestorben ist. Anschließend hatte der Mann zunächst geplant, die Leiche im Hausmüll zu entsorgen.
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„Er hat dann begonnen, die Mülltonne auszuräumen“, sagte die Richterin. „Als er bemerkte, dass sich sein Vorhaben nicht umsetzen lässt, hat er den Müll wieder zurück in die Tonne geräumt und die Leiche in seiner Wohnung liegen gelassen.“ Erst als Polizisten seine Wohnung mehrere Tage später durchsuchten, fanden sie die Leiche. (dpa/mp)