Aktivisten besetzen LNG-Baustelle im Norden
Rund 25 Aktivisten blockieren derzeit die Baustelle für das neue LNG-Terminal in Brunsbüttel. Mit der Aktion wollen sie ein Zeichen gegen die aktuelle Klima- und Gaspolitik der Bundesregierung setzen. Die Polizei beobachtet die Lage.
„Mit Vollgas in die Klimakrise” steht auf einem der Plakate, mit denen die Aktivisten am frühen Mittwochmorgen auf mehrere Baustellenfahrzeuge geklettert sind. Bei der Polizei ging gegen 7 Uhr die Meldung über die Blockade ein.
LNG-Terminal: Aktivisten fordern Gasausstieg
„Derzeit ist alles ruhig und friedlich”, sagte eine Polizeisprecherin der MOPO. Die Beamten beobachten die Lage. In einer Mitteilung erklärt eine der Aktivisten, Lotte Meyer, ihre Forderungen: „Wir fordern den vollständigen Gasausstieg, sowie den Rückbau bestehender Gasinfrastruktur.”
Aktuelle Planungen und Finanzierungen neuer LNG-Terminals, Pipelines und Gaskraftwerke würden den Ausbau erneuerbarer Energien verhindern. „Für eine sozial-ökologische Wende darf keine fossile Infrastruktur mehr gebaut werden”, so Meyer.
Flüssiggas in Brunsbüttel und Wilhelmshaven
In Brunsbüttel werden aktuell eine zwei Kilometer lange Gaspipeline, sowie der Anleger für das LNG-Terminal gebaut. Die Bundesregierung hat bisher Verträge für fünf schwimmende Flüssigerdgasterminals mit einer Kapazität von je mindestens fünf Milliarden Kubikmeter pro Jahr unterzeichnet.
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Zwei dieser vier Terminals sollen in Wilhelmshaven und Brunsbüttel zum Jahreswechsel 2022/2023 ihren Betrieb aufnehmen. Deutschland soll damit unabhängiger vom russischen Erdgas werden. (abu)