• Neumünster ergreift jetzt drastischere Maßnahmen gegen Quarantäne-Brecher – wer sich nicht an die Auflagen hält, wird unter Arrest gestellt. Für bis zu sechs Personen ist dort Platz. 

Knast im Norden: Hier sollen Quarantäne-Brecher eingesperrt werden

Neumünster –

Neumünster ergreift jetzt drastischere Maßnahmen gegen Quarantäne-Brecher – wer sich nicht an die Auflagen hält, wird unter Arrest gestellt. Für bis zu sechs Personen ist dort Platz. 

„Dieser Schritt ist immer nur die Ultima Ratio“, sagte Sönke Schulz, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Landkreistages für die gemeinsame Koordinierungsstelle „Öffentlicher Gesundheitsdienst“, zur SHZ.

Neumünster: Quarantäne-Brechern droht der Knast

In Neumünster könnten bereits zum Jahreswechsel Quarantäne-Brecher hinter Gitter kommen. In der Jugendarrestanstalt Moltsfelde (JAA) wurde jetzt Platz für bis zu sechs Personen geschaffen.

Die JAA ist zentral gelegen und sei somit aus ganz Schleswig-Holstein gut erreichbar, so der Justizsprecher Oliver Breuer. Es handelt sich zwar um eine Jugendarrestanstalt, aber einsitzen sollen hier alle Quarantäne-Brecher.

Gesetz: Quarantäne-Brecher dürfen eingesperrt werden

Eine Statistik über Menschen, die sich nicht an die Quarantäne-Anordnung halten, gäbe es nicht, aber es seien seit Beginn der Pandemie pro Kreis oder kreisfreier Stadt eine Handvoll Fälle bekannt geworden. In Neumünster habe es erst einen bekannten Fall gegeben.

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Im Infektionsschutzgesetz sind genau für diesen Fall Regelungen aufgestellt. Personen, die sich nicht an eine Quarantäne-Anordnung halten, dürfen „zwangsweise durch die Unterbringung in einem abgeschlossenen Krankenhaus oder in einer anderen geeigneten abgeschlossenen Einrichtung“ untergebracht werden. 

Vollzugskräfte werden aus der Pension rekrutiert

Eine Inhaftierung sei aber nur auf richterlichen Beschluss nach einem Antrag des kommunalen Gesundheitsamtes möglich, so der Justizsprecher Oliver Breuer. 

Betreut werden sollen die Quarantäne-Brecher von ehemaligen pensionierten Vollzugskräften, diese werden gerade rekrutiert. Einige freiwillige Meldungen gab es bereits. (sr)

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