Ein Wolfsrudel liegt im Gras, während die Mutter ihre Welpen umsorgt.

In Schleswig-Holstein wurde ein weiteres Wolfsrudel entdeckt. (Symbolbild) (Foto: picture alliance / imageBROKER/Ronald Wittek | imageBROKER/Ronald Wittek)

Mehr Wölfe im Norden: Neues Rudel entdeckt

Abschießen oder schützen? Der Wolf erhitzt noch immer die Gemüter: Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) besuchte eine Region in Schleswig-Holstein, in der gerade ein weiteres Rudel nachgewiesen wurde.

„Das ist ein schöner Erfolg für den Artenschutz in Schleswig-Holstein“, sagte Goldschmidt am Freitag. Bei einem Besuch in einem Waldgebiet bei Langenlehsten im Kreis Herzogtum Lauenburg informierte sich der Minister über die Aufgaben des Wolfsmanagements im nördlichsten Bundesland.

Jungen sind in Mecklenburg-Vorpommern zur Welt gekommen

Nachgewiesen wurde das Rudel durch Aufnahmen von Wildkameras, die die Elterntiere mit mehreren Welpen zeigen. „Das Besondere an diesem Rudel ist, dass wir es uns gewissermaßen mit unserem Nachbarland Mecklenburg-Vorpommern teilen“, sagte Christina Lerch vom Schleswig-Holsteinischen Umweltministerium.

„Die Elterntiere leben schon länger in Schleswig-Holstein, doch die Jungen sind in diesem Jahr in Mecklenburg-Vorpommern zur Welt gekommen. Deswegen gilt unser östliches Nachbarland als Heimat des Rudels.“

In Schleswig-Holstein sind aktuell drei Wolfsrudel nachgewiesen. Sie befinden sich im Sachsenwald im Kreis Herzogtum Lauenburg, im Kreis Segeberg und bei Langenlehsten.

Wolfsabweisende Zäune sollen Schafe schützen

Im Anschluss besuchte der Minister die Haupterwerbsschäferei von Heike Griem. Ihre rund 2000 Schafe und Ziegen weiden auf den Heideflächen im Wolfsgebiet.

Geschützt werden die Tiere dabei durch wolfsabweisende Zäune und elf Pyrenäenberghunde, die die Tiere gegen Wolfsangriffe verteidigen sollen. Dieses Beispiel zeige, dass die Rückkehr des Wolfes mit den Aspekten der Weidewirtschaft in Einklang gebracht werden könne, teilte Goldschmidt mit.

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Auch der Direktor des Landesamts für Umwelt, Matthias Hoppe-Kossak, zeigte sich beeindruckt vom Engagement der Schäferin. „Sie zeigt eindrücklich, wie mit präventivem Herdenschutz die Weidetierhaltung in Koexistenz mit dem großen Beutegreifer Wolf funktionieren kann“, sagte er. „Durch ein gut aufgestelltes Wolfsmanagement und Eigeninitiative der Tierhalter ist ein konfliktarmes Zusammenleben von Wolf und Weidetieren möglich.“ (dpa)

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