Nach elf Jahren: Tragischer Flugabsturz im Norden: Ursache endlich geklärt
Kronprinzenkoog –
Im Februar 2009 war ein Privatflugzeug mit drei Passagieren an Bord bei Kronprinzenkoog (Kreis Dithmarschen) abgestürzt – keiner überlebte. Lange wurde über die Ursache der Tragödie gerätselt. Elf Jahre später könnte nun endlich Klarheit geschaffen worden sein: Grund war vermutlich menschliches Versagen.
Das geht aus einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung BfU hervor. Danach verlor der 50-jährige Pilot „sehr wahrscheinlich“ wegen einer „räumlichen Desorientierung“ die Kontrolle über das Flugzeug.
Flugzeugabsturz im Kreis Dithmarschen: Pilot ohne ausreichende Erfahrung
Der Privatpilot war am 24. Februar 2009 um 15.37 Uhr in Kiel-Holtenau mit drei Passagieren an Bord zu einem Rundflug gestartet. Eine halbe Stunde später stürzte die Maschine bei Kronprinzenkoog im Kreis Dithmarschen ab.
Die Sichtflugbedingungen waren den Ermittlungen zufolge damals schlecht. Das Flugzeug befand sich zur Zeit des Absturzes teils in, teils zwischen den Wolken, hieß es. Da der Pilot „keine ausreichende Erfahrung mit dem Steuern eines Luftfahrzeugs nach Instrumenten besaß“, habe er vermutlich die Kontrolle über das Flugzeug verloren.
„Das Rettungssystem wurde nicht genutzt“
Beim Aufprall saßen der Pilot und seine Passagiere angeschnallt auf ihren Sitzplätzen. Keiner überlebte den Absturz. „Zu den tödlichen Verletzungen der Insassen hat sehr wahrscheinlich beigetragen, dass das Rettungssystem nicht genutzt wurde“, hieß es in dem Bericht.
Bei dem im Flugzeug installierten Rettungssystem wäre durch Ziehen des Auslösegriffs eine Rakete gezündet worden, die einen Fallschirm nach oben aus dem Rumpf zieht. Der Schirm hätte sich entfaltet und das Luftfahrzeug dadurch gebremst zu Boden sinken lassen. (mp/dpa)