Aktivisten der „Letzten Generation“ protestieren (Symbolbild).
  • Aktivisten der „Letzten Generation“ protestieren (Symbolbild).
  • Foto: picture alliance / CHROMORANGE

Nach Privatjet: „Letzte Generation“ mit neuer Aktion in Luxus-Hotel

Erst vor wenigen Tagen hatten Anhänger der Klimaschutzgruppe „Letzte Generation“ einen Privatjet auf Sylt mit oranger Farbe besprüht. Nun kam es zur nächsten Aktion auf der Luxus-Insel: Aktivisten haben in Anspielung auf den Smog in New York in der Bar des Fünf-Sterne-Hotels „Miramar“ orange Farbe versprüht.

„Gegen 18.50 Uhr betraten sechs Personen im Alter von 19 bis 63 Jahren das Hotel Miramar in Westerland“, so eine Polizeisprecherin. Sie begannen sofort damit, sowohl im Foyer als auch in der Bar Wände und Inventar mit Farbbeuteln und Feuerlöschern voller Farbpulver zu besprühen. Die Polizei sei „sehr schnell vor Ort“ gewesen, so die Sprecherin weiter. Vier der sechs Personen ließen sich widerstandslos festnehmen und zum Revier bringen.

„Letzte Generation“ besprüht Bar in Sylter Luxushotel mit oranger Farbe

Die Personalien von zwei weiteren Personen wurden aufgenommen. Eine davon soll laut den Ermittlern zu der Gruppe gehören, die am Dienstag auf dem Sylter Flughafen einen Privatjet mit Warnfarbe besprüht hatte. Die Höhe des Sachschadens steht noch nicht fest.

„Wir markieren Orte und Symbole maßlosen Überkonsums“, erklärte der Aktivist Hendrik Frey laut einer am Donnerstag verbreiteten Pressemitteilung. „Wir können nicht warten, bis die Flammen auch die Reichen in ihren Luxusresorts erreichen und sie zum Umlenken bewegen“, fügte er hinzu. Rauch von den schlimmen Waldbränden in Kanada hat zu massiver Luftverschmutzung an der US-Ostküste geführt und unter anderem New York in apokalyptisch wirkenden Dunst gehüllt.

Letzte Generation: „Wir markieren Orte und Symbole maßlosen Überkonsums“

„Reichtum und CO2-Ausstoß gehen Hand in Hand“, betont die Klimagruppe und verweist darauf, dass ein Prozent der Menschheit, das die reichsten Menschen umfasst, etwa ein Fünftel aller Treibhausgasemissionen verursache. „Wenige Superreiche befeuern die Katastrophe mit ihren Luxusemissionen“, kritisierte die Aktivistin Judith Beadle.

Am selben Tag war eine Aktivistin der Klimaschutzgruppe nach einer Protestaktion an der Hamburger Universität wegen Sachbeschädigung zu einer Geldstrafe von 400 Euro verurteilt worden. Vor fast einem Jahr hatten Vertreter der Letzten Generation das Audimax und außen mit einer schwer zu entfernenden Farbe besprüht, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen.

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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kritisiert regelmäßig die Forderungen und Methoden der Letzten Generation. „Nicht ankleben, sondern anpacken“, sagte er kürzlich mit Blick auf die Aktivisten, die sich auf Straßen festkleben, um ihrer Forderung nach entschiedenerem Klimaschutz Nachdruck zu verleihen.

Bei einer anderen Gelegenheit hatte Scholz die Aktionen der Letzten Generation als „völlig bekloppt“ bezeichnet. (mp/afp)

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