Nach dem Tod eines 21-Jährigen in Trittauer Discothek – Angehörige des Opfers sinnen auf Rache

Mirac Y. starb bei einer Auseinandersezung in der Discothek Fun Parc. Foto: Leimig / privat

Disco-Tod bei Hamburg: 21-Jähriger erstochen – will die Familie Vergeltung?

Der gewaltsame Tod des 21-jährigen Mirac Y. in einer Diskothek im schleswig-holsteinischen Trittau (Kreis Stormarn) beschäftigt weiterhin die Mordkommission. Die Fahndung nach den Tätern läuft auf Hochtouren. Unterdessen kursieren im Umfeld des Opfers Hinweise auf mögliche Rachepläne.

In der Nacht zum 13. April herrschte im „Fun-Parc“ Trittau ausgelassene Partystimmung – zunächst. Doch unter den Feiernden befanden sich auch zwei Gruppen junger Männer, die offenbar nur eines suchten: Streit. Gegen 2.25 Uhr eskalierte die Lage.

„Fun-Parc“ in Trittau: Mirac verblutete vor den Augen seiner Freunde

Was als verbaler Streit begann, endete tödlich: Mehrere junge Männer gerieten aneinander. Mirac Y. erlitt dabei mehrere Stichverletzungen und verblutete vor den Augen seiner Freunde und anderer Gäste. Trotz sofortiger Notarztversorgung starb er noch im Rettungswagen.

Rund 500 Trauergäste kamen zur Beerdigung von Mirac Y. Privat.
Rund 500 trauergäste nahmen auf einem Friedhof in MöllnAbschied von Mirac
Rund 500 Trauergäste kamen zur Beerdigung von Mirac Y.

Kurz darauf geriet die Situation vor der Diskothek außer Kontrolle. Aufgebrachte Freunde und Angehörige griffen Polizei und Rettungskräfte an. Nur durch den Einsatz zahlreicher Beamter – darunter auch Unterstützung aus Hamburg – konnte die Lage beruhigt werden. Fünf Personen wurden dabei leicht verletzt.

Wenig später äußerte sich der Betreiber des „Fun-Parc“: Man sei erschüttert über die Tat, das Mitgefühl gelte der Familie des Opfers. Das Sicherheitskonzept der Diskothek solle nun überprüft und überarbeitet werden.

Ermittlungen auch wegen unterlassener Hilfeleistung

In den Tagen nach dem tödlichen Angriff nahm die Mordkommission die Ermittlungen auf. Über ein Hinweisportal gingen mehr als 200 Nachrichten ein. Auf Fotos und Videos identifizierte die Polizei rund 50 Personen, die zur Tatzeit in der Nähe des Geschehens waren. Einige gelten als mögliche Zeugen – andere sogar als potenzielle Täter.

Parallel wird auch gegen das Sicherheitspersonal der Diskothek ermittelt – wegen des Verdachts auf unterlassene Hilfeleistung.

Angehörige und Freunde stellten eine Bilderwand mit Fotos vom Opfer auf. Privat.
Mordopfer von Trittau in Mölln beigesetzt.
Angehörige und Freunde stellten eine Bilderwand mit Fotos vom Opfer auf.

Bisher konnte jedoch niemand eindeutig identifiziert werden. Daher bittet die Polizei weiterhin um Hinweise von Zeugen. Nach MOPO-Informationen machen im Umfeld des Getöteten Rachepläne die Runde, die Polizei äußerte sich dazu auf Nachfrage der MOPO nicht.

Polizei rückt mit Tauchern am Tatort an

Am vergangenen Donnerstag versammelten sich rund 500 Trauernde zur Beisetzung von Mirac Y. auf einem Friedhof in Mölln (Kreis Herzogtum Lauenburg). Durch Spendenaufrufe kamen rund 20.000 Euro für die Familie des Verstorbenen zusammen.

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Am Mittwoch rückte die Polizei erneut am Tatort an. Zusammen mit Tauchern wurde das Rückhaltebecken nahe der Diskothek nach der Tatwaffe abgesucht. Auf MOPO-Nachfrage, ob dabei etwas gefunden wurde, will die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen keine Angaben machen.

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