Naturspektakel: Buckelwale sorgen in Ostseehafen für Aufsehen
Eine unverhoffte Attraktion erwartete am Freitagnachmittag Besucher eines Glücksburger Sporthafens an der Flensburger Förde. Wie aus dem Nichts tauchten zwei Buckelwale auf und zogen ihre Runden. Gleichwohl ist die Sichtung kein Einzelfall: Immer wieder zieht es Bartenwale in die Ostsee.
Die beiden Wale durchschwammen den kleinen Hafen des örtlichen Segelclubs, wie die „Kieler Nachrichten“ berichteten. Jan-Philip Leon vom „Deutschen Hochseesportverband Hansa“ sagte der Zeitung: „Es war gegen 11.30 Uhr, als ich plötzlich die Möwen hörte. Das ist ja immer ein Zeichen. Dann war ein Buckelwal im Hafen bei uns. Er zog seine Runden und war nach drei oder vier Minuten wieder in der Förde verschwunden.“
Flensburg: Buckelwale in Sporthafen gesichtet
Meeresbiologe Boris Culik aus Heikendorf analysierte erste Bilder und schloss daraus, dass es sich um junge Buckelwale handeln müsste. Da das Blasloch des größeren Tieres siphonartig aussieht und vor der Finne auf dem Rücken ein leichter Buckel zu sehen ist, komme ein Buckelwal in Betracht, so der Experte. Eines der Tiere soll mehr als zehn, das zweite etwa zwei Meter lang gewesen sein. Vermutlich handelte es sich dabei um eine Mutter und ihr Jungtier.
Die Wasserschutzpolizei Flensburg erhielt ebenfalls Meldungen über die Sichtung der Wale, war jedoch noch nicht mit einem Boot vor Ort, um die Situation zu überprüfen.
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Es ist nicht das erste Mal, dass ungewöhnliche Meeresbewohner in den Gewässern der Ostsee auftauchen. In den vergangenen Jahren wurden sowohl Buckel- als auch Finnwale in der Region gesichtet. Die Gründe für ihr Erscheinen könnten mit den Fischschwärmen oder den Salzwassereinträgen während der Stürme in Verbindung stehen. Buckelwale werden 12 bis 15 Meter lang und rund 25 Tonnen schwer. Damit zählen sie zu den kleineren Bartenwalen. Finn- und Blauwale werden deutlich größer. Buckelwale wurden zuletzt im Juli 2014 in der Flensburger Förde gesehen. (mp)