Die Northvolt Labs in Schweden. Die geplante Batteriefabrik des Konzerns soll die Elektromobilität voran bringen – jetzt hat das Unternehmen die nächsten Schritte eingeleitet.
  • Die Northvolt Labs in Schweden. Die geplante Batteriefabrik des Konzerns soll die Elektromobilität voran bringen – jetzt hat das Unternehmen die nächsten Schritte eingeleitet.
  • Foto: Britta Pedersen/dpa

Northvolt treibt Pläne für riesige Batteriefabrik im Norden voran

Zweifel waren gewachsen, doch nun kommen positive Signale: Der schwedische Konzern Northvolt unternimmt weitere Schritte zum Bau einer Batteriefabrik an der Nordseeküste. Mit Milliardeninvestitionen sollen in Heide tausende neue Arbeitsplätze entstehen. Das letzte Wort hat die EU.

Northvolt treibt den Bau einer milliardenschweren Batteriezellfabrik für Elektroautos in Schleswig-Holstein voran. Die Förderung der Ansiedlung durch den Staat stehe noch unter Vorbehalt der Genehmigung durch die EU-Kommission, gaben Bundeswirtschaftsministerium, Landesregierung und Northvolt am Freitag bekannt.

Northvolt in Heide: 3000 neue Arbeitsplätze

„Im Fall von Northvolt wird die Förderung eine milliardenschwere private Investition freisetzen, die 3000 direkte Arbeitsplätze in Heide und Tausende weitere in der umliegenden Industrie und im Dienstleistungssektor schaffen wird“, hieß es in der Mitteilung. Ziel ist, dass 2026 die ersten Batteriezellen die Fabrik etwa 100 Kilometer nordwestlich von Hamburg verlassen.

Das jährliche Produktionsvolumen nach Hochlauf der Fabrik soll 60 Gigawattstunden betragen und rund eine Million Elektrofahrzeuge mit Batteriezellen versorgen. „Wir sind dankbar für alle Bemühungen, die bisher von der Bundesregierung, der schleswig-holsteinischen Landesregierung, der EU-Kommission und lokal in Dithmarschen unternommen wurden“, erklärte Northvolt-Chef Peter Carlsson. „Mit diesem Engagement der Bundesregierung im Rücken hat Northvolt beschlossen, die nächsten Schritte für den Ausbau in Heide zu gehen.“

Northvolt: 4,5 Milliarden schweres Projekt

Carlsson hatte noch vor einiger Zeit signalisiert, der Bau könnte sich verzögern. Als Gründe nannte er die vergleichsweise hohen Strompreise in Deutschland und höhere Subventionen in den USA. Deshalb könnte sich das Unternehmen zunächst dort ansiedeln. Als Investitionsvolumen für Heide waren bis zu 4,5 Milliarden Euro genannt worden. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur prüft Northvolt nun, zwei Bauprojekte in Angriff zu nehmen. Zur Auswahl stehen neben Heide Standorte in den USA und Kanada.

Northvolt in Heide: Windige See als Vorteil

Northvolt will die Vorbereitungen für den Bau in Schleswig-Holstein vorantreiben und die endgültige Baugenehmigung einholen. Alle Beteiligten streben laut Mitteilung an, diese Voraussetzungen in diesem Jahr zu erfüllen, damit die Bauarbeiten beginnen können. Northvolt hatte Standortvorteile der Nordseeküste betont. Dort wird an Land und auf dem Meer viel Windstrom erzeugt – den die Fabrik in großen Mengen benötigt.

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Für das Vorhaben wird eine Förderung auf Basis des „Temporary Crisis and Transition Framework“ (TCTF) vorbereitet. Dies ist der beihilferechtliche Rahmen, den die EU-Staaten bei der Ausgestaltung ihrer Fördermaßnahmen nutzen können. Sollte die EU-Kommission die Finanzierung genehmigen, wird der TCTF erstmals in Deutschland angewandt. Bundesregierung und EU-Kommission seien in ersten konstruktiven Gesprächen, hieß es.

Erst im Februar besuchte Robert Habeck (B'90/Die Grünen) die Northvolt Labs auf seiner Reise in Schweden. (Archiv) Britta Pedersen/dpa
Peter Carlsson gestikuliert mit Robert Habeck, der durch ein Fenstern in eine Fabrik schaut.
Erst im Februar besuchte Robert Habeck (B’90/Die Grünen) die Northvolt Labs auf seiner Reise in Schweden. (Archiv)

Deutschland könne sich auf eines der wichtigsten Leuchtturmprojekte der Energie- und Verkehrswende freuen, kommentierte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Grünen-Bundeschef Omid Nouripour sprach von einer Bestätigung für den Standort Deutschland. „Die Batterien des Unternehmens für Elektroautos und Energiespeicher sind eine Schlüsseltechnologie für den klimagerechten Umbau unserer Wirtschaft.“

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Ministerpräsident Daniel Günther sagte, Habeck habe das Projekt auf Bundesebene hervorragend unterstützt. Es sei großartig, dass die EU mit dem TCTF den Weg für die Ansiedlung eröffnet und in kürzester Zeit eine Antwort auf neue US-Subventionen gegeben habe. (dpa)

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