Psychische Erkrankungen nehmen im Norden dramatisch zu
Psychische Erkrankungen nehmen seit Jahren zu. Die Folge sind oft längere Fehlzeiten am Arbeitsplatz. Aber es gibt nach DAK-Zahlen auch noch einen Zusammenhang mit anderen Erkrankungen. Alleine in Schleswig-Holstein könnten mehrere hunderttausend Erwerbstätige zu den betroffenen Risikogruppen gehören.
Die Fehlzeiten von Arbeitnehmer:innen in Schleswig-Holstein wegen psychischer Erkrankungen sind nach Zahlen der Krankenkasse DAK-Gesundheit dramatisch gestiegen. Von 2011 bis 2021 seien es 50 Prozent gewesen, teilte die DAK mit und bezog sich auf ihren Gesundheitsreport 2022. Psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Ängste seien die zweithäufigste Ursache für eine Krankschreibung – und sie könnten auch weitreichende körperliche Folgen haben.
DAK-Report: Psychischer Stress erhöht Herzinfarktrisiko
Laut DAK-Gesundheitsreport 2022 hat landesweit etwa jeder sechste Beschäftigte mindestens einen psychischen Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Hochgerechnet auf die Erwerbstätigen hätten damit mehr als 260.000 Menschen in Schleswig-Holstein ein erhöhtes Herzinfarkt-Risiko durch Depressionen, Ängste oder Arbeitsstress. Die Betroffenen weisen den Angaben zufolge zugleich aber auch vermehrt körperliche Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck oder Adipositas auf.
Jedes Jahr sterben nach DAK-Angaben mehr als 12.400 Menschen in Schleswig-Holstein an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. „Unser aktueller Gesundheitsreport zeigt, dass die Rolle von Stress und psychischen Erkrankungen als Risiko für Herzinfarkte oft unterschätzt wird“, betonte der Landeschef der DAK-Gesundheit, Cord-Eric Lubinski. „Depressionen und negativer Stress sind bereits für sich genommen eine große Belastung. Sie gehen aber auch buchstäblich ans Herz.“
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Für die Studie seien Daten von rund 117.000 erwerbstätigen DAK-Versicherten ausgewertet worden. Zusätzlich habe das Forsa-Institut für die DAK-Gesundheit mehr als 200 Beschäftigte in Schleswig-Holstein befragt. Demnach lebt fast ein Sechstel der Befragten mit einem psychischen Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung. (dpa/mp)