Punks stürmen Rathaus auf Sylt – Polizei ermittelt
Erst vor wenigen Tagen ging das Protestcamp auf Sylt in die dritte Runde. Am Donnerstagvormittag haben die Punks dann mit einer Protestaktion für Aufregung gesorgt: Eine größere Gruppe drang in das Rathaus in Westerland ein. Nun ermittelt die Polizei.
Am Montag haben sie auf der Nordseeinsel wieder ihre Zelte aufgebaut: Zum dritten Mal versammeln sich Punks aus ganz Deutschland auf der „Insel der Reichen und Schönen“, um dort Kritik am Kapitalismus zu üben. Mehrere Protestaktionen sind geplant – am Donnerstagvormittag sorgte eine solche Aktion für gleich zwei Polizeieinsätze. Der „SHZ“ berichtete zuerst.
Etwa 20 Punks im Rathaus in Westerland – Hausverbot
Gegen 10.20 Uhr wurde die Polizei das erste Mal zum Rathaus der Gemeinde gerufen, wie ein Sprecher der Polizei Flensburg berichtet. Die Stadtverwaltung hatte eine Gruppe von 20 bis 25 Personen aus dem Protestcamp gemeldet, die in das Rathaus gekommen waren, um dort Bilder von sich und dem Gebäude zu machen. Außerdem hätten die Punker Parolen gerufen, ergänzt Florian Korte, Sprecher der Gemeinde.
„Im Rahmen des Hausrechts haben wir das Hausverbot ausgesprochen, damit die Dienstgeschäfte und der Betrieb im Rathaus nicht gestört werden und ein ungehinderter Publikumsverkehr möglich ist“, so Korte auf MOPO-Anfrage. Die Polizei begleitete die Punker anschließend aus dem Gebäude.
Ermittlungen wegen Hausfriedensbruch
Nur rund eine Stunde später, gegen 11.40 Uhr, musste die Polizei aber wieder anrücken: Erneut sollen Punks in das Gebäude eingedrungen sein – trotz Hausverbots. Wie sich später herausstellte, habe es sich dabei aber nur um eine Person gehandelt, so der Sprecher der Polizei Flensburg. Diese war allerdings auch schon wieder verschwunden war, als die Beamten eintrafen. Gegen die unbekannte Person wurde nun ein Ermittlungsverfahren wegen Hausfriedensbruchs eingeleitet. Bei dem Vorfall kamen weder Personen noch das Gebäude zu Schaden.
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Bis zum 1. September wollen die Punker auf der Festwiese in Tinnum campen. Ihre Agenda: „Gemeinsam für ein Umdenken in der Sozial- und Klimapolitik – jetzt!“, wie es die Gruppe „Aktion Sylt“ auf Instagram nennt. Erstmals entstand das Camp 2022 mit Einführung des 9-Euro-Tickets. Unzählige Punker waren damals aus ganz Deutschland auf die Insel gereist und hatten mit ihren Protesten viel Aufmerksamkeit – und auch Empörung – auf sich gezogen.