Schützen oder Abschießen? Streit um Wolf spaltet Schwarz-Grün im Norden
Die Meinungen über die Rolle des Wolfs sind geteilt. Soll man ihn besonders schützen oder abschießen dürfen? In Schleswig-Holstein spaltet diese Frage derzeit die Koalitionspartner.
Die Grünen sehen die Forderungen des Koalitionspartners CDU nach einer Begrenzung des Wolfsbestands kritisch. „Der Landesparteitagsantrag der CDU wird unserer Meinung nach einen Praxischeck nicht bestehen: Selbst wenn die Berner Konvention geändert und der Wolf nur noch als geschützte Art gelistet wird, kann er noch lange nicht zum Abschuss freigeben werden“, sagte Grünen-Landeschef Gazi Freitag. Derzeit gilt der Wolf als „streng geschützt“.
CDU in Schleswig-Holstein will Wolfsbestand begrenzen
Die Union hatte sich am Dienstag auf einem Landesparteitag für ein „effektives Bestandsmanagement der Wölfe“, sprich den Abschuss, ausgesprochen. Sie fordert, auch Wölfe, die keinen Schaden anrichten, zu jagen und ihren Bestand in Deutschland zu begrenzen. Für das Land lebensnotwendige Deiche sollen als „wolfsfreie Zonen“ definiert werden.
Das könnte Sie auch interessieren: „Kein Verständnis dafür“: Mehrere Wölfe im Norden erschossen
Auch als geschützte Art müsse der Wolf einen „guten Erhaltungszustand“ aufweisen, bevor er ohne Einschränkungen bejagt werden darf, sagt hingegen der Grüne Freitag. „Der gute Erhaltungszustand des Wolfes ist in Deutschland nicht erreicht.“
Schutzstatus des Wolfs in Deutschland soll gesenkt werden
Vertreter der EU-Staaten hatten Ende September mit der Stimme Deutschlands eine Abschwächung des Schutzes von Wölfen auf den Weg gebracht. Die Bundesregierung änderte mit ihrer Zustimmung in Brüssel ihren Kurs in der Wolfspolitik. Mit der Entscheidung ist ein schwächerer Schutzstatus aber noch nicht bindend im EU-Recht verankert. (dpa/mp)