Ein Campingplatz an der Ostsee im Kreis Plön. (Symbolbild)
  • Ein Campingplatz an der Ostsee im Kreis Plön. (Symbolbild)
  • Foto: imago/xim.gs

Sommerreise wie „Tschick“: 13-Jähriger klaut Opas Benz für Tour ans Meer

Die Geschichte hat den Sound des Jugendromans „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf: Ein 13-Jähriger aus einem Kinderheim in Brandenburg klaut Opas Auto und macht sich mit einer Mitbewohnerin auf zu einer Sommerreise an die Ostsee. Zwischendurch hängt er die Polizei ab.

Der 13-Jährige, der am Sonntag mit dem Auto seines Großvaters aus Glienicke (Oberhavel) auf Tour ging, ist in der Nähe von Oldenburg in Schleswig-Holstein entdeckt worden. Polizisten hätten den Jungen und seine Mitbewohnerin in der Nacht zu Mittwoch auf einem Campingplatz im Landkreis Plön nahe dem Ostseestrand aufgegriffen, berichtete ein Polizeisprecher.

13-Jähriger reißt aus Kinderheim aus – Tour an die Ostsee

„Die Jugendliche hatte sich zuvor an ihre Mutter gewandt und diese hat dann die Kollegen der Polizei informiert.“ Daraufhin hätten die Beamten eine Handyortung vornehmen und so den groben Aufenthaltsbereich des Mädchens festlegen können.

Die beiden Ausreißer lebten in derselben Kinder- und Jugendeinrichtung im Landkreis Oberhavel, berichtete ein Sprecher der Polizeidirektion Nord. Wann und wo der Junge das Mädchen ins Auto des Großvaters – eine schwarze Mercedes E-Klasse von 2012, wie die „Märkische Allgemeine Zeitung“ berichtete – einsteigen ließ, konnte der Sprecher nicht sagen. Die beiden Ausreißer seien in die Einrichtung zurückgebracht worden. Auf dem Campingplatz in Schleswig-Holstein ist nach Angaben der Polizei auch das Auto des Großvaters gefunden worden.

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Ermittelt werden muss noch, wie die beiden an den notwendigen Sprit für die weite Ausflugsfahrt gekommen waren. In der Nacht zum Dienstag war der Junge kurz vor Mitternacht auf der Autobahn A24 von einer Streife entdeckt worden, wie eine Polizeisprecherin berichtete. Die Beamten hätten sich mit ihrem Wagen vor das Auto des Ausreißers gesetzt und versucht, diesen zwischen Fehrbellin und Kremmen auf den Rastplatz Linumer Bruch zu lotsen.

Der Junge sei den Beamten zunächst gefolgt, habe dann aber auf der Einfahrt zum Rastplatz Gas gegeben und sei in Richtung Berlin davongefahren, berichtete die Sprecherin. Ob die 15-Jährige zu dem Zeitpunkt schon an Bord war, war am Mittwoch noch unklar. Die Beamten hatten nur den 13-Jährigen am Steuer gesehen.

Junge aus Glienicke fällt Polizei auf A24 auf –„sicherer Fahrstil“

„Doch wenn die 15-Jährige schon dabei war, kann sie sich ja weggeduckt haben“, meinte der Polizeisprecher. Der Junge habe nach Aussage der Streifenbeamten einen sicheren Fahrstil gehabt.

Der 13-Jährige war am Wochenende bei seinem Opa zu Besuch in Glienicke und hatte die Autoschlüssel an sich genommen. Nach Polizeiangaben ist der Junge schon zum achten Mal aus der Einrichtung ausgerissen. Der 13-Jährige sei wegen verschiedener Straftaten polizeibekannt. (dpa/mp)

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