Der Tanker „Eventin“ liegt vor Sassnitz. Der mit rund 99.000 Tonnen Öl beladene Tanker soll so lange dort bleiben, bis über das weitere Vorgehen entschieden ist. Foto: picture alliance / dpa/Stefan Sauer

Havarierter Öltanker „Eventin“: Bislang kein Hinweis auf Straftat

Der zuvor manövrierunfähige Öltanker „Eventin“ ist festgesetzt. Geprüft wird ein möglicher Verstoß gegen ein Embargo russischen Öls. Bislang gibt es keine Hinweise auf eine Straftat, sagen Ermittler.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Stralsund liegen nach Zollprüfungen des vor mehr als einer Woche unweit Rügens havarierten Öltankers „Eventin“ bislang keine Hinweise auf eine Straftat vor. Das habe der Zoll Freitagmittag telefonisch der Staatsanwaltschaft mitgeteilt und gleichzeitig darüber informiert, dass die Auswertungen weiterliefen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur.

Zoll untersucht, ob „Eventin“ russisches Öl geladen hatte

Ein Sprecher der Generalzolldirektion in Hamburg sagte, man äußere sich nicht im Detail zu Einzelfällen. Die Prüfungen dauerten an.



Die WochenMOPO – ab Freitag neu und überall, wo es Zeitungen gibt!
Diese Woche u.a. mit diesen Themen:

  • Hamburgs geheimer XXL-Bunker: Wo 5000 Menschen Schutz finden sollten
  • Tabubruch: CDU-Chef Merz nutzt AfD-Stimmen für seinen Migrations-Antrag. Ein Pro und Kontra zu einem höchst umstrittenen Vorgang
  • Nedderfeld: Automeile in der Krise
  • Krebs-Praxen läuft das Personal weg
  • Große Rätselbeilage: Knobelspaß für jeden Tag
  • 20 Seiten Sport: Die Gründe für das St. Pauli-Hoch
  • 20 Seiten Plan7: Bloody brilliant! 50 Jahre „Rocky Horror Show” – und jetzt wieder in Hamburg. Außerdem: Ausgehtipps für jeden Tag



Nach früheren Angaben untersucht der Zoll, ob es sich bei den rund 100.000 Tonnen Öl an Bord der „Eventin“ um russisches Öl handelt und das Öl-Embargo der EU verletzt wird. Auch wegen technischer Prüfungen wurde die Weiterfahrt des fast 20 Jahre alten Schiffes untersagt. Das Schiff, das zeitweise stundenlang manövrierunfähig in der Ostsee trieb, wurde von deutschen Einsatzkräften gesichert und vor den Stadthafen von Sassnitz auf Rügen geschleppt.

Ähnlicher Fall 2024: 8000 Euro Strafe für Kapitän

Ob gegebenenfalls Ordnungswidrigkeiten vorliegen, sei nicht Sache der Staatsanwaltschaft, sagte deren Sprecher. Außerdem könne sich immer noch auch ein Straftatverdacht ergeben. Im Falle eines Anfangsverdachts würde man dann ein Ermittlungsverfahren einleiten. Man habe bislang nur rudimentär Kenntnis von dem Fall und warte die weiteren Erkenntnisse des Zolls ab.

Das könnte Sie auch interessieren: Kolumne: Putins Schattenflotte greift nun aktiv an

Vergangenes Jahr hatte sich die Rostocker Staatsanwaltschaft im Fall des Frachters „Atlantic Navigator II“ eingeschaltet. Er war wegen technischer Probleme in den Rostocker Hafen eingelaufen unter anderem mit Birkensperrholz aus Russland, das auf der EU-Sanktionsliste stand. Der Kapitän musste 8000 Euro Geldstrafe an eine Menschenrechtsorganisation zahlen. (dpa/mp)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp