Mitarbeiter bei Prinovis-Druckerei
  • Die Druckerei Prinovis am Standort Nürnberg (siehe Bild) wurde bereits geschlossen – die Produktionsstätte in Ahrensburg soll nun folgen.
  • Foto: picture alliance/dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Großbetrieb vor den Toren Hamburgs schließt – 545 Mitarbeiter betroffen

Nur noch ein Jahr, dann hat es sich „ausgedruckt“: Der Bertelsmann-Konzern will Ende Januar 2024 seinen letzte verbliebene Tiefdruckerei in Ahrensburg schließen. Der Grund: Steigende Energiepreise und eine sinkende Nachfrage – 545 Arbeitnehmer sind betroffen.

Ahrensburg befinde sich seit geraumer Zeit in der Verlustzone, so der Konzern. Die Produktionsstätte ist nach Unternehmensangaben der letzte verbliebene Tiefdruckstandort von Bertelsmann in Deutschland. Die Arbeitnehmerseite kündigte Widerstand gegen die Pläne an.

Arbeitnehmer kündigen Widerstand an

Nach Unternehmensangaben ist der für Ahrensburg relevante europäische Tiefdruckmarkt seit mehr als einem Jahrzehnt strukturell rückläufig. Die Nachfrage nach Katalogen in hoher Auflage sowie Zeitschriften und Beilagen seien überproportional gesunken. 

Digitaler Wandel: Aufträge der Druckerei nehmen ab

Prinovis-Geschäftsführer Ulrich Cordes sagte: „Hinzu kommt, dass unsere Auftraggeber aufgrund der Pandemiefolgen und des enormen Anstiegs der Papier- und Energiepreise ihre Marketingaktivitäten in den vergangenen zwei Jahren immer wieder hinterfragt und häufig in Richtung digitaler Kommunikationslösungen verändert haben.“ Es gebe einen starken Rückgang des Auftragsvolumens.

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Für die betroffenen Mitarbeiter sollen dem Unternehmen zufolge „zeitnah sozialverträgliche Lösungen“ gefunden werden. Der Betriebsrat am Standort Ahrensburg teilte mit, man akzeptiere die Schließungspläne nicht: „Seit mittlerweile mehr als 14 Jahren wurden den Beschäftigten Mitarbeiterbeiträge zur Zukunftssicherung, in Form von direktem Lohnverzicht, Arbeitszeitverlängerung ohne Lohnausgleich und Arbeitsverdichtung, abverlangt.“ (dpa/mp)

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