Verwitterte Überreste eines Schiffes liegen bei Ebbe am Strand vor Sylt (Rantum). Experten des Archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein wollen in der kommenden Woche untersuchen, um welchen Schiffstyp es sich handelt und wie alt die Wrackteile sind.

Verwitterte Überreste eines Schiffes liegen bei Ebbe am Strand vor Sylt. (Foto: picture alliance/dpa | Lea Albert)

Sturm spült historisches Wrack am Strand von Sylt frei

Stürme auf der Nordseeinsel Sylt haben unter Sand verborgene Wrackteile eines Schiffes sichtbar gemacht. Experten wollen nun untersuchen, um welchen Schiffstyp es sich handelt und wie alt die Holzbohlen sind.

Am Strand vor Sylt sind Teile eines vermutlich historischen Schiffes freigespült worden. Die wettergegerbten Holzbohlen werden an einigen Stellen mit runden Holzstücken zusammengehalten und sind nur bei Ebbe sichtbar.

Stürme legen historische Holzteile frei

„Wir können leider noch nicht sagen, wie alt das Wrack ist und auch nicht, um was für einen Schiffstyp es sich handelt“, teilte eine Sprecherin des Archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein der dpa mit. Experten wollen die Überreste am Strand demnach in der kommenden Woche mit einer 3D-Technik vermessen und untersuchen.



Starke Stürme können in Schleswig-Holstein dafür sorgen, dass Wracks freigespült, aber auch schnell wieder eingesandet werden. Auf Sylt hatte es seit Jahresbeginn immer wieder teils heftig gestürmt. Teile des Wracks sind inzwischen wieder von Sand bedeckt, vor zwei Tagen waren noch deutlich größere Teile des Schiffes sichtbar.

Küste vor Sylt wurde oft zur tödlichen Falle

Auf der größten deutschen Nordseeinsel war zuletzt 2016 an der Hörnumer Odde ein Schiffswrack von etwa 1690 entdeckt worden. Am Außensand Japsand, westlich der Hallig Hooge, war 2017 ein Wrack gefunden worden und 2021 das Wrack der Ulpiano auf dem Süderoogsand, das zu Heiligabend 1870 havariert war. 

Das könnte Sie auch interessieren: Der Kiez nimmt Abschied von Uwe Christiansen: „Mach’s gut, Herz von St. Pauli“ 

Für den gesamten Bereich des Nordfriesischen Wattenmeeres liegen für den Zeitraum vom 17. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts knapp 900 Strandungsberichte vor, teilte die Sprecherin mit. Besonders bei starkem Westwind wurden die Außensände demnach „zur tödlichen Falle“. Strandungen waren so häufig, dass sich die Bergung von Wracks und die Rettung Schiffbrüchiger zu einem eigenen Wirtschaftszweig entwickelte. (dpa/mp)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp