Sylt-Shuttle erfasst Rinderherde – sind Hunde schuld an dem Unglück?
Ein Autozug ist am Dienstag auf der Bahnstrecke zwischen Niebüll und Westerland in eine Rinderherde gefahren. Nun bittet der Besitzer der Herde über die Soziale Medien um Hilfe bei der Suche nach den Verursachern des schlimmen Unfalls: Mutmaßlich hat eine größere Gruppe Hunde die Rinder auf die Gleise gehetzt, so hätten Zeugen es geschildert. Dabei offenbart der Landwirt auch ein schockierendes Detail.
Noch um 8.45 Uhr hätten seine Tiere friedlich auf ihrer Weide in der Nähe des Morsumer Kliffs gegrast, schreibt Kai Petersen, Juniorchef des Gänsehofs in Keitum, der Besitzer der Herde. Um 9.44 Uhr habe er einen Anruf bekommen: „Eure Tiere rennen in Panik vor lautem Hundegebell auf die Gleise.“ Und weiter: „Um 9.45 Uhr haben wir am Telefon mit angehört, wie unsere Tiere vom Autozug erfasst wurden.“ Sieben Rinder verendeten, drei mussten vom Tierhalter erlöst werden. 17 weitere konnten eingefangen werden.
„Wir bitten um Eure Mithilfe bei der Suche nach Hund und Halter“, ist der Aufruf bei Facebook überschrieben, dazu eine Karte, die den Weg nachvollzieht, den die aufgeschreckte Herde von der Weide bis zum Bahndamm entlang gestürmt sein muss.
Am Mittwoch präzisiert der Landwirt seinen Hilferuf: Es gebe Hinweise, dass „eine Gruppe von circa 20 Personen und einer entsprechenden Anzahl von Hunden, von groß bis klein“ in der Nähe des Unfallortes gesehen worden sei.
Leinenpflicht missachtet? Suche nach Hundehalter
Es soll nicht das erste Mal gewesen sein, dass frei laufende Hunde an dieser Stelle Kühe erschreckt haben: Die Wege am Morsum Kliff sind beliebte Gassistrecken für Hundehalter, und nicht alle halten sich an die dort geltende Leinenpflicht.
Der Zug war auf der Fahrt nach Westerland gewesen, als der Lokführer in der Nähe von Morsum die panischen Tiere auf den Gleisen bemerkte und eine Schnellbremsung einleitete, sagte die Bundespolizei. Die Kollision war jedoch nicht mehr zu vermeiden. Menschen wurden bei dem Unglück nicht verletzt.